Stark steigende Inzidenz

Bund und Länder beraten erneut über Corona-Lage

Wegen Omikron geht die Corona-Inzidenz durch die Decke. Bund und Länder kommen daher am Montag zu Gesprächen zusammen. Ein Diskussionsthema soll eine mögliche Änderung der Teststrategie sein.

Veröffentlicht:
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) forderte vor dem Treffen der Gesundheitsminister der Länder, zur Erfüllung der geplanten Impfpflicht müssten drei Corona-Impfungen vorgeschrieben werden.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) forderte vor dem Treffen der Gesundheitsminister der Länder, zur Erfüllung der geplanten Impfpflicht müssten drei Corona-Impfungen vorgeschrieben werden.

© dpa

Berlin/Magdeburg. Die sich ausbreitende Omikron-Variante lässt die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland weiter stark steigen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Montagmorgen eine 7-Tage-Inzidenz von gut 528. Am Vortag hatte der Wert noch bei 515 gelegen, vor einer Woche bei 375.

Die bundesweite Hospitalisierungsrate hatte das RKI am Freitag mit 3,23 stationär behandelten Corona-Patienten je 100.000 Einwohner angeben. Der bisherige Rekordwert war Weihnachten 2020 mit rund 15 erreicht worden.

Ergebnisse werden für den Abend erwartet

Angesichts des rasanten Anstiegs der Corona-Fallzahlen kommen die Gesundheitsminister von Bund und Länder an diesem Montag erneut zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD), will am Abend über die Ergebnisse der Runde informieren.

Mit Blick auf die geplante Corona-Impfpflicht erklärte Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach, für diese seien drei Impfungen vorzuschreiben. Vollständig Geimpfte seien gegen alle Corona-Varianten – zumindest vor schwerer Krankheit und Tod – geschützt, sagte der SPD-Politiker der „Bild am Sonntag“. Daran müsse sich die Impfpflicht orientieren, so Lauterbach.

Berlin: Nachfrage nach PCR-Tests zum Teil größer als das Angebot

Die Gesundheitsminister der Länder diskutieren, wie am Abend bekannt wurde, eine Änderung der Corona-Teststrategie, um einer Überlastung der Laborkapazitäten entgegenzuwirken. Bei hohen Infektionszahlen sollen PCR-Tests künftig auf „symptomatische Personen und gegebenenfalls vulnerable Gruppen“ beschränkt werden. Das geht aus einem Beschlussentwurf hervor, der den Gesundheitsministern vor einer Videokonferenz am Montagabend vorlag.

Antragsteller ist das Land Berlin. Dort ist die Nachfrage nach PCR-Tests aktuell zum Teil größer als das Angebot. Laut dem Antrag soll bei Personen mit einer symptomfreien Corona-Infektion nach einem positiven Schnelltest auf einen PCR-Test als Bestätigung verzichtet werden. Auch wenn die Corona-Warn-App auf Rot springt, soll künftig nur noch ein Schnelltest erfolgen.

Eine Freitestung aus der Quarantäne oder einer Isolierung soll ebenfalls „ausschließlich“ mit einem „qualitativ hochwertigen und gegebenenfalls laborbasierten Antigentest“ durchgeführt werden. Lediglich bei Beschäftigten der kritischen Infrastruktur wie in Pflegeheimen und Krankenhäusern soll möglicherweise noch ein PCR-Test erfolgen. (hom/dpa)

Mehr zum Thema

Diabetes Kongress 2024 startet

Angepasste Bewegung als Erfolgsrezept für ältere Diabetespatienten

HPV-positive Fälle

Oropharyngealkarzinome: sexuell aktive Personen screenen?

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Lesetipps