Organspende

Bundestags-Abgeordnete gegen Widerspruchslösung

Veröffentlicht:

BERLIN. In der Debatte über die Widerspruchslösung bei der Organspende formiert sich eine weitere Bundestags-Initiative.

„Uns eint das Ziel, die Einführung einer Widerspruchslösung unbedingt zu verhindern“, sagte Mit-Initiator Stephan Pilsinger (CSU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es könne nicht sein, dass ein „Nichts-Sagen“ als Zustimmung zur Organspende gewertet werde.

Demnach arbeiten Abgeordnete von Union, SPD, Grünen, Linke und FDP an einem gemeinsamen Antrag. Pilsinger selbst plädiere für eine verbindliche Entscheidungslösung, wonach alle Bürger beim Ausstellen eines neuen Personalausweises oder der Gesundheitskarte befragt werden könnten, ob sie Organspender sein möchten.

Den Anstoß zu einer offenen parlamentarischen Entscheidung hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegeben. Er wirbt angesichts niedriger Organspendezahlen für eine Umstellung auf eine doppelte Widerspruchslösung. Das bedeutet, dass automatisch jeder als Spender gilt.

Dazu soll man aber zu Lebzeiten ausdrücklich Nein sagen können, ansonsten sind - als doppelte Schranke - noch Angehörige zu fragen. Bisher gilt das umgekehrte Prinzip, wonach Organentnahmen nur bei ausdrücklich erklärter Zustimmung erlaubt sind.

Spahn strebt bis Mitte 2019 eine Entscheidung des Bundestags an. Er hatte angeboten, das sein Ministerium auch Abgeordnete mit anderen Positionen bei entsprechenden Anträgen unterstützen könne. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EvidenzUpdate-Podcast

Prävention und der Koalitionsvertrag – Ignoranz oder Feigheit?

Transplantationsmedizin

Ein Jahr Organspende-Register – und viel Luft nach oben

Schutz vor Leukämien

Blutspenden fördert wohl klonale Hämatopoese

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Abstraktes buntes Bild vieler Bücher die umherschwirren.

© 100ME / stock.adobe.com

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung