Kommentar zur Corona-Strategie

COVID-19: Über den Herbst hinausdenken!

Der Corona-Rat hat der Politik neue Empfehlungen vorgelegt. Interessant ist vor allem die Langfristperspektive auf die Pandemie.

Thomas HommelEin Kommentar von Thomas Hommel Veröffentlicht:

Dass die Zahl der Corona-Infektionen im Herbst erneut anzieht, gilt vielen Ärzten und Virologen als wahrscheinlich. Wie schwer die Welle das Gesundheitssystem dann belastet, ist derzeit kaum seriös vorauszusagen, da unklar ist, wie infektiös und krankmachend eine mögliche neue Virusvariante daherkommt.

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hat darauf in seiner neuen, nunmehr elften Stellungnahme nüchtern und sachlich hingewiesen. Die 19 Expertinnen und Experten heben sich damit wohltuend vom hektischen, teils panischen Gebaren einiger Ampel-Politiker in Berlin ab.

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Natürlich bedarf es Vorbereitungen für den Herbst – aber bitte nicht übereilt und mit dem Holzhammer. Zunächst sollte die angekündigte Evaluation bisheriger Schutzmaßnahmen abgewartet werden– erst dann lässt sich die Wirkung der Instrumente einschätzen. Alles andere hieße, den zweiten Schritt vor dem ersten machen zu wollen.

Interessant an der Stellungnahme des Corona-Rats ist vor allem die darin enthaltene langfristige Perspektive. So mahnen die Experten etwa eine systematischere Datenerhebung an. Es brauche ein „digitales Echtzeit-Lagebild“, formuliert der Kölner Intensivmediziner Christian Karagiannidis.

Infektionsdynamik, Krankheitsschwere, Vulnerabilität einzelner Bevölkerungsgruppen, Belastung des Gesundheitssystems: All diese Parameter sind zentral für den weiteren Verlauf der Pandemie, werden aber in Deutschland bisher teils nur schemenhaft erfasst. Die Politik wäre daher gut beraten, dieses Problem in Angriff zu nehmen statt sich in Debatten über mögliche neue harte Maßnahmen im Herbst zu verzetteln.

Schreiben Sie dem Autor: thomas.hommel@springer.com

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