CSU lenkt im Streit mit der FDP nicht ein

HAMBURG/BERLIN (dpa). Im Streit zwischen FDP und CSU über eine Kopfpauschale im Gesundheitswesen bleiben beide Koalitionspartner auf Konfliktkurs.

Veröffentlicht:
Der Zoff in der Regierungskoalition hört nicht auf.
©Edyta Pawlowska / fotolia.com

Der Zoff in der Regierungskoalition hört nicht auf. ©Edyta Pawlowska / fotolia.com

© Edyta Pawlowska / fotolia.com

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt lehnte es in der Montagausgabe des "Hamburger Abendblatt" ab, Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) bei der Reform entgegenzukommen. "Röslers Gesundheitsprämie heißt doch übersetzt nur Beitragserhöhung für die Versicherten an allen Ecken und Enden", sagte Dobrindt. Der Minister wolle an allen Stellschrauben Einnahmen und Beiträge erhöhen - dies sei kein zukunftsweisendes Konzept.

Dobrindt drohte damit, auch den nächsten Vorschlag Röslers scheitern zu lassen. "Ich hoffe sehr, dass er den von den drei Parteivorsitzenden festgelegten Grundsatz ‚Ausgabenbegrenzung hat Vorrang vor Beitragserhöhungen‘ bei der Neuverfassung seines Konzepts berücksichtigt." Andernfalls würden die Verhandlungen genauso ausgehen wie zuletzt. Der CSU-Generalsekretär warnte, die FDP müsse wissen, "dass sie auf scharfe Attacken auch weiter die nötigen Antworten bekommt".

Rösler hatte zuvor die CSU zum Einlenken aufgefordert. "Wenn die CSU bei ihrer Haltung bleibt, führt das zwangsläufig dazu, dass die Versicherten stärker belastet werden - und zwar ohne einen echten sozialen Ausgleich, wie ich ihn vorgesehen habe", sagte Rösler dem "Hamburger Abendblatt" vom Samstag.

Kanzlerin Angela Merkel stärkte Rösler in der "Bild am Sonntag" den Rücken und sagte ihm ihre "volle Unterstützung" zu. "Philipp Rösler ist ein exzellenter Minister im Kabinett und ich schätze ihn sehr."

Unterdessen kommen aus der FDP weitere Angriffe auf die schwarz-gelbe Koalition. Hessens FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn - Koalitionspartner von Roland Koch - sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Entweder wir kriegen in Berlin die Kurve, oder es ist bald Schluss mit der Koalition."

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Fachgruppen-Vergleich

In der Dermatologie kommt jeder zweite Euro über die Privatmedizin

Kooperation | In Kooperation mit: dem Tag der Privatmedizin
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Urteil

Bundesverfassungsgericht kippt Triage-Regelungen

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten