Höchstwerte erreicht

DAK-Gesundheit meldet besonders viele Krankschreibungen im ersten Halbjahr 2023

Ein Blick auf die Zahlen zu Krankschreibungen in drei Bundesländern zeigt: Beim Krankenstand sind Höchstwerte erreicht worden.

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Erkältungskrankheiten, Probleme mit Muskeln und Skelett sowie psychische Erkrankungen bleiben die häufigsten Anlässe von Krankschreibungen. (Symbolbild)

Erkältungskrankheiten, Probleme mit Muskeln und Skelett sowie psychische Erkrankungen bleiben die häufigsten Anlässe von Krankschreibungen. (Symbolbild)

© M.Dörr & M.Frommherz / stock.adobe.com

Magdeburg / Dresden / Erfurt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat es in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 nach Daten der DAK-Gesundheit mehr Krankschreibungen gegeben – so etwa in Sachsen-Anhalt, in Sachsen und in Thüringen.

Sachsen-Anhalt: 47 Prozent mehr Krankschreibungen

Beispiel Sachsen-Anhalt: Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr gab es 47 Prozent mehr Krankschreibungen (auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 110 statt nur 75 Fälle). Insbesondere kurze Erkrankungsfälle sind häufiger. Durchschnittlich knapp elf Tage seien die Beschäftigten ausgefallen; in früheren Halbjahren seien es wesentlich mehr gewesen, meldete die DAK-Gesundheit. Insbesondere Fehlzeiten wegen Atemwegserkrankungen nahmen zu. Die Anzahl der Krankschreibungen wegen Husten, Schnupfen und anderer Infekte stieg um 70,1 Prozent von etwa 20 auf rund 35 Fälle je 100 Beschäftigte. Auch Muskel-Skelett-Erkrankungen hätten zugenommen.

Über die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hätten bis Ende Juni dieses Jahres schon mindestens eine Krankschreibung gehabt. „So eine hohe Quote (54,1 Prozent) wird gewöhnlich erst am Ende eines Jahres erreicht“, hieß es. Der Analyse der DAK-Gesundheit zufolge wurde mit 6,6 Prozent der höchste Krankenstand seit dem Start der Halbjahresstatistik vor sieben Jahren erreicht.

Sachsen: 48 Prozent mehr Krankschreibungen

Beispiel Sachsen: Auch hier hat der Krankenstand in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Höchststand erreicht. Bezogen auf den gleichen Zeitraum des Vorjahres gab es bei den DAK-Versicherten 48 Prozent mehr Krankschreibungen. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten hätten bis Ende Juni schon mindestens eine Krankschreibung. So eine hohe Quote (52,1 Prozent) werde gewöhnlich erst am Jahresende erreicht. Der Krankenstand liege bei 5,9 Prozent. „Das ist der höchste Stand im Freistaat seit dem Start der Halbjahresstatistik vor sieben Jahren.“

„Im ersten Halbjahr 2022 hatten wir bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte rund 69 Krankschreibungsfälle, in diesem Halbjahr sind es rund 103 Fälle“, erklärte DAK-Landeschefin Christine Enenkel. Vor allem kurzzeitige Erkrankungen seien häufiger gewesen als sonst. „Das sehen wir daran, dass die Beschäftigten durchschnittlich nur 10,4 Tage krankgeschrieben sind. Die Falldauer in früheren Halbjahren war immer wesentlich höher.“

Laut Statistik geht der Anstieg der Fallzahlen vor allem auf Erkrankungen der Atemwege zurück. So gab es bei Krankschreibungen wegen Husten, Schnupfen und anderer Infekte 76 Prozent mehr Fälle als im gleichen Vorjahreszeitraum. Ein deutliches Plus wurde zudem bei Muskel-Skelett-Erkrankungen registriert (51 Prozent). Bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen stiegen die Fallzahlen um 53 Prozent.

Thüringen: 41 Prozent mehr Krankschreibungen

Beispiel Thüringen: Auch hier sind im ersten Halbjahr 2023 deutlich mehr Beschäftigte krankgeschrieben worden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg die Zahl der Krankschreibungen um 41 Prozent und erreichte damit einen Höchststand. Bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte habe es im ersten Halbjahr 2022 rund 77 Krankschreibungsfälle gegeben, in diesem Halbjahr seien es 108 Fälle. Insbesondere kurze Erkrankungsfälle seien häufiger. Durchschnittlich knapp 10,6 Tage seien die Beschäftigten ausgefallen; in früheren Halbjahren seien es wesentlich mehr gewesen.

Insbesondere Fehlzeiten wegen Atemwegserkrankungen nahmen zu. So stiegen die Krankschreibungen wegen Husten, Schnupfen und anderer Infekte um 58 Prozent von etwa 22 auf rund 35 Fälle je 100 Beschäftigte. Bei Muskel-Skelett-Erkrankungen sei die Anzahl der Fälle bei 100 Beschäftigten von rund 10 auf knapp 15 Fälle gestiegen (ein Plus von 47 Prozent). Bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen stiegen die Fallzahlen um 49 Prozent auf 5,2 Fälle je 100 Beschäftigte. Der Auswertung zufolge stieg der Krankenstand in Thüringen auf 6,3 Prozent. Dies sei der höchste Stand im Freistaat seit dem Start der DAK-Halbjahresstatistiken vor sieben Jahren, hieß es. (dpa)

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