Gesundheitserziehung

DAK sucht die Allianz mit Ärzten

Das DAK-Präventionsradar bestätigt die Forderung des Ärztetags: Die Themen Gesundheit und Ernährung gehören in die Lehrpläne.

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BERLIN. Die Ergebnisse des ersten DAK-Präventionsradars über das Ausmaß von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Stress und manifesten somatischen Beschwerden von Schülern der Sekundarstufe 1 muss nach Auffassung des DAK-Vorstandsvorsitzenden Andreas Storm Konsequenzen haben: Gesundheitserziehung in die Lehrpläne der Schulen zu integrieren und dabei auch die Kompetenz und Autorität von Ärzten in Gesundheitsfragen zu nutzen.

Beschluss des Ärztetages

Storms Forderung deckt sich mit der Beschlusslage des Deutschen Ärztetages. Im Mai hatte er in Freiburg gefordert, "an allen Schulen im Lehrplan das Fach Gesundheit und Prävention ab der ersten Jahrgangsstufe bis zum Schulabschluss" einzuführen. Ärzte sollten dabei beraten und unterstützen.

Inzwischen sind auch Landesärztekammern aktiv geworden. So unterstützt das sächsische Kultusministerium die Initiative der Landesärztekammer für mehr Gesundheitsthemen im Unterricht, um Kinder zu befähigen, sich einen gesundheitsfördernden Lebensstil anzueignen (die "Ärzte Zeitung" berichtete). Das Ministerium verweist auf ein neues Gesetz für das Schulwesen, wonach gesunde Ernährung und Lebensweise als Lernziel definiert sind. Das ist allerdings wenig präzise. Die Kammer fordert, ab der ersten Klasse eine Stunde in der Woche das Fach "Gesundheit" zu unterrichten, besser noch fächerverbindend das Thema Gesundheit und Ernährung in die Lehrpläne zu integrieren.

Auch die Landesärztekammern Hessen und Rheinland-Pfalz hatten jüngst dafür geworben, Gesundheitswissen in den Bildungs- und Lehrplänen von Kindertagesstätten und allgemeinbildenden Schulen zu verankern.

Ball liegt bei Kultusministern

Nach Auffassung der Landesärztekammer Niedersachsen – dort engagieren sich Kinder- und Jugendärzte in einem Arbeitskreis für Schulen, Kammerpräsident Martina Wenker ist als Lungenfachärztin aktiv in der Aufklärung von Tabakrisiken – plädiert für eine einheitliche Vorgehensweise durch die Kultusminister der Länder, um einen Flickenteppich zu vermeiden.

Für Niedersachsen werde es darauf ankommen, dass nach der Landtagswahl das Thema Gesundheitserziehung in Schulen im Koalitionsvertrag verankert wird. (HL)

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