DMP boostert die Arzneitherapie

KÖLN (iss). Ärzte, die Patienten mit koronarer Herzkrankheit im Disease Management Programm (DMP) versorgen, erzielen deutlich bessere Behandlungsergebnisse als in der Regelversorgung.

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Das zeigt der Zwischenbericht zum DMP KHK der AOK Westfalen-Lippe. Nach der wissenschaftlichen Auswertung erleiden im DMP weniger Patienten einen Herzinfarkt, sie haben niedrigere Blutdruckwerte und erhalten eine bessere medikamentöse Versorgung. Einbezogen in den Bericht sind die Daten von fast 34 000 Patienten von Mitte 2004 bis zur Jahreshälfte 2006.

"Die Ergebnisse sind eine weitere Motivation, die Teilnahmerate bei DMP zu fördern", sagt der zweite Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe Dr. Wolfgang-Axel Dryden.

Im DMP verordneten die Ärzte bei 74 Prozent der Patienten Betablocker, verglichen mit 57 Prozent außerhalb der DMP. Im Auswertungszeitraum ging der Anteil von Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten, von 1,5 Prozent auf 0,64 Prozent zurück. Gleichzeitig stieg der Anteil der Patienten ohne Brustschmerzen von 44 Prozent auf knapp 60 Prozent. Der systolische Blutdruck sank im Durchschnitt von 148 auf 137 mmHg, der diastolische von 84 auf 79 mmHg.

"Die Auswertung zeigt, dass die Behandlung im DMP die Arzneimittelversorgung zwar teurer macht, aber insgesamt effizienter werden kann", sagt Karl-Josef Steden, Sprecher der AOK Westfalen-Lippe.

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