Die Sicht der Patienten / Bürger

Das PVZ-Modell wäre für vier von zehn Bürgern eine Alternative

Veröffentlicht:

Knapp 40 Prozent der Bürger sehen im Modell der Primärärztlichen Versorgungszentren (PVZ) Vorteile -auf der anderen Seite ist der Anteil der Skeptiker und Unentschiedenen relativ hoch.

Der Bürger hat das Wort! Experten haben wenig Probleme, sich differenzierte Meinungen über die drei Szenarien und ihre Auswirkungen zu bilden. Weitaus komplizierter aber wurde die Herausforderung für die Initiatoren der Delphi-Studie, als es darum ging, die Bürger um eine Bewertung zu bitten. Jeweils 1000 repräsentativ ausgewählte Teilnehmer äußerten sich zu einem einzigen Szenario. Niemand sollte mit dem Auftrag überfordert werden, alle drei Szenarien zugleich zu bewerten.

Generell erhielten alle Teilnehmer vor der Befragung folgende Basisinformationen: Der medizinische Fortschritt sorgt dafür, dass ständig neue und verbesserte Behandlungsmethoden entwickelt werden. Viele dieser neuen Verfahren und Arzneimittel erhöhen Heilungsaussichten oder helfen, die Symptome zu lindern. Die neuen Behandlungsmöglichkeiten sind jedoch fast immer sehr viel teurer als die herkömmlichen Methoden und Arzneimittel.

Und: Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter. Damit steigt auch der Bedarf an medizinischer Versorgung. Immer mehr Menschen erreichen ein hohes Lebensalter und benötigen daher medizinische Betreuung oder müssen Medikamente einnehmen.

Danach wurden die Teilnehmer um ihre Meinung für einen Vorschlag zur Reform des Gesundheitswesens gebeten, "wie es im Jahr 2020 sein könnte". Generell wurde ihnen das Szenario A wie folgt beschrieben: Die Versicherten haben die Wahl zwischen der Versorgung durch einzelne Arztpraxen und alternativ dazu durch die neuartigen Versorgungszentren; je nach gewählter Versorgungsform zahlt man einen unterschiedlichen Kassenbeitrag. Ein knappes Drittel (29,9 Prozent) würde eine solche Option als sehr schlecht oder eher schlecht bewerten. Mit 26 Prozent ist der Anteil derer, die unentschieden sind, ziemlich hoch. Die positive Bewertung bleibt mit 44,1 Prozent in der Minderheit.

Das direkte Urteil zu den PVZ (Gesamtverantwortung der Ärzte für die medizinische Versorgung der eingeschriebenen Versicherten und eine kostengünstige Versorgung durch Budgetverantwortung) fällt noch verhaltener aus: 38,6 Prozent sagen, dies wäre sehr gut oder eher gut, 29,2 Prozent würden dies als eher schlecht oder sehr schlecht ansehen. Fast ein Drittel (32,2 Prozent) hat Mühe, sich eine Meinung zu bilden. (fuh/HL)

Lesen Sie dazu auch: Furcht vor "Ökonomisierung" Eine Chance für Prävention und Effizienz Rationierung kann verzögert werden Wettbewerb mit Qualität und Effizienz "Szenario A - ein gangbarer Weg" Hohe Verantwortung und viel Macht bei den Ärzten

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Niederlassungsförderung im Saarland

Landarztprogramme sind nur ein „Nice-to-have“

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München

Weniger Bürokratie

Wie nützt Digitalisierung?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können