TV-Tipp

Debatte zu Gentests auf Down-Syndrom

Ein neuer Gentest für Trisomie 21 spaltet die Nation - und die Experten. Am Sonntagnachmittag überträgt der Sender "Phoenix" eine Debatte zu dem Thema.

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HANNOVER. Eine knappe Mehrheit der Deutschen ist dafür, den sogenannten Praenatest® generell zuzulassen, 40 Prozent bestehen hingegen auf bestimmte Bedingungen.

Mit dem nicht-invasiven, molekulargenetischen Diagnostiktest des Herstellers LifeCodexx, der seit August 2012 auf dem Markt ist, kann vorgeburtlich ermittelt werden, ob das werdende Kind das Down-Syndrom hat.

52 Prozent der Deutschen befürwortet eine generelle Zulassung, so eine Umfrage des Bielefelder Demoskopie-Institutes Emnid. Nur sechs Prozent plädieren für ein generelles Verbot.

40 Prozent wollen, dass der Test nur Risikogruppen zugänglich gemacht wird, beispielsweise Schwangeren über 35 Jahren. Emnid befragte im Auftrag der Evangelischen Kirche und der Evangelischen Zeitung repräsentativ 505 Menschen über 14 Jahren.

Der Test ist umstritten. Der evangelische Bischof Martin Hein (Kurhessen-Waldeck) befürchtet mit der neuen Möglichkeit einen wachsenden Druck, "dass Behinderte gar nicht erst geboren werden".

Bei Gentests gehe es nicht um Heilung oder Linderung von Beschwerden, sondern darum, Behinderte nicht leben zu lassen. Der

Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik, Klaus Zerres, fordert dagegen: "Jeder Schwangeren muss der Zugang zum Erbgut des Kindes via Bluttest erlaubt sein." Zerres zufolge leite der Test "eine neue Ära der Pränatalmedizin" ein.

Am 22. Januar haben unter anderem Hein und Zerres bei der Veranstaltung "Tacheles" in der Hannoveraner Marktkirche um 19 Uhr das Thema diskutiert. "Wenn der Mensch zum Schöpfer wird: Per Gentest zum Baby nach Maß?", so das Thema.

Außer Hein und Zerres sitzen die Autorin Monika Hey ("Mein gläserner Bauch") und die Frauenärztin Barbara Baier in der Diskussionsrunde. Die Sendung wurde aufgezeichnet. (cben)

Phoenix strahlt die Diskussion am Sonntag, 27. Januar, um 17.00 Uhr erstmals aus. Info: www.tacheles.tv und www.facebook.com/tachelestv

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