Krebshilfe

Defizite bei Versorgung Sterbender

Palliativmedizin hat noch Nachholbedarf. Die Deutsche Krebshilfe veröffentlicht ihre Jahresbilanz.

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

BERLIN. Viele Defizite macht die Deutsche Krebshilfe bei der Versorgung unheilbar erkrankter Menschen aus.

Das Angebot an Palliativmedizin sei nicht flächendeckend, Verbesserungsbedarf gebe es auch bei Forschung, Lehre und Fortbildung, haben Vertreter der Krebshilfe anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichts 2014 mitgeteilt.

"Auch in Anbetracht der Debatte um Sterbehilfe und Sterbebegleitung ist die Stärkung der Palliativmedizin unabdingbar", sagte Krebshilfe-Chef Gerd Nettekoven.

Bei einer flächendeckenden palliativmedizinischen Versorgung werde der Ruf nach Sterbehilfe selten sein.

Förderschwerpunkt der gemeinnützigen Organisation war im Geschäftsjahr 2014 die translationale Onkologie. Für die Grundlagenforschung und klinische Krebsforschung hat die Krebshilfe rund 31,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Ziel ist, im Labor gewonnene Erkenntnisse schneller als bisher in Diagnose- und Therapiemöglichkeiten umzusetzen.

Die Deutsche Krebshilfe finanziert sich nach eigenen Angaben ausschließlich aus Spenden. 2014 flossen insgesamt 96 Millionen Euro. Knapp die Hälfte davon aus Erbschaften und Vermächtnissen.

Rund 27 Millionen erlöste die Organisation mit Aktionen und Veranstaltungen. Der Rest stammte aus 390.000 Einzelspenden. Mit dem Geld hat die Krebshilfe 153 Projekte gefördert.

Jedes Jahr erkranken rund 500.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs. "Heute können rund die Hälfte aller Krebspatienten und vier von fünf krebskranken Kindern geheilt werden", betonte Hans-Peter Krämer, Vorsitzender des Stiftungsrates der Deutschen Krebshilfe.

Das bedeute, dass nach wie vor viele Menschen eine Krebserkrankung nicht überlebten.

Um den wachsenden Informationsbedarf zu befriedigen hat die Krebshilfe gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft 2014 das Infonetz Krebs eingerichtet.

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