Protest

Demos gegen Verschärfung bei Abtreibung in Polen

In Polen haben Menschen gegen den Gesetzentwurf zu strengeren Abtreibungsregeln demonstriert.

Veröffentlicht:

WARSCHAU. Landesweit haben Polen gegen eine weitere Verschärfung des strengen Abtreibungsrechts demonstriert. In Warschau gingen bei einem Protestmarsch am Mittwochabend rund 1000 Menschen auf die Straße, um sich gegen den im Parlament debattierten Gesetzesentwurf der "Pro-Life"-Bewegung "Stoppt Abtreibungen" zu wehren.

Dieser sieht vor, dass künftig missgebildete Föten nicht mehr abgetrieben werden dürfen. Frauenrechtsorganisationen warnen vor einem totalen Abtreibungsverbot und sehen das Selbstbestimmungsrecht der Frauen in Gefahr. Protestkundgebungen gab es auch in Städten wie Krakau, Rzeszow, Lodz und Breslau. Auch Befürworter der strengeren Gesetze gingen auf die Straße.

Das polnische Abtreibungsrecht zählt bereits zu den strengsten in Europa. Frauen können Schwangerschaften nur abbrechen, wenn sie vergewaltigt wurden, das Leben der Mutter in Gefahr ist oder das Kind eine schwere Behinderung hat.

Das Warschauer Parlament, in dem die nationalkonservative Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) die absolute Mehrheit hat, hatte den umstrittenen Gesetzesentwurf einer Bürgerinitiative in der vergangenen Woche zur Überarbeitung in einen Ausschuss gegeben.

Einen Reformvorschlag zur Lockerung des Abtreibungsrechts von der Initiative "Rettet die Frauen" lehnte es dagegen ab. Die PiS steht der katholischen Kirche nahe und gilt als Befürworterin strengerer Abtreibungsgesetze, die von der Bischofskonferenz unterstützt werden.

Das Parlament hatte bereits 2016 strengere Abtreibungsgesetze vorangetrieben, diese nach großen Bürgerprotesten aber wieder verworfen. Die damals im Parlament debattierten Vorschläge einer konservativen Bürgerbewegung sahen ein fast totales Abtreibungsverbot sowie Haftstrafen für Frauen und Ärzte vor. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Etliche Ergänzungen

WHO hat Liste unentbehrlicher Arzneimittel aktualisiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Deutsche Herzstiftung

Herzbericht 2025: Impfen schützt das Herz!

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung