Deutsche fürchten sich vor Klinikinfektionen

Zu wenig Geld im Gesundheitswesen? Das war vor fünf Jahren für Patienten die größte Sorge. Heute ist das ganz anders.

Veröffentlicht:
Angst vor Infektionen in Kliniken: Die schlechteste Bewertung bekommen Gesundheitssysteme in Italien (60 Prozent) und Polen (82 Prozent).

Angst vor Infektionen in Kliniken: Die schlechteste Bewertung bekommen Gesundheitssysteme in Italien (60 Prozent) und Polen (82 Prozent).

© carmakoma / fotolia.com

KÖLN (iss). Das Risiko, sich im Krankenhaus eine Infektion zu holen, halten 67 Prozent der Deutschen zurzeit für die größte Bedrohung im Gesundheitswesen.

Vor fünf Jahren hatten dagegen die meisten noch Angst vor einer Mittelknappheit im öffentlichen Gesundheitssystem.

500 Studienteilnehmer aus Deutschland

Das zeigt eine Umfrage des Dienstleistungsunternehmens Europ Assistance, das zur italienischen Versicherungsgruppe Generali gehört.

An der Befragung hatten 5500 Personen über 18 Jahren aus neun europäischen Ländern und den USA teilgenommen, darunter 500 aus Deutschland.

49 Prozent sind unzufriden mit Organisation des Gesundheitssystems

Von ihnen sind 49 Prozent mit der Organisation des Gesundheitssystems nicht zufrieden. Das sind genau so viele wie in den USA, noch schlechtere Werte gibt es bei den Italienern (60 Prozent) und den Polen (82 Prozent).

Mit Blick auf die steigenden Gesundheitskosten halten sich in Deutschland die Befürworter des Ausbaus von privatem Zusatzschutz (34 Prozent) und von höheren Steuern oder Pflichtabgaben (32 Prozent) fast die Waage.

Für eine stärkere Eigenbeteiligung bei der Inanspruchnahme von Leistungen sprechen sich 15 Prozent aus.

Mehrheit der Deutschen ist gegen höhere Abgaben

Hierzulande gehen nur 29 Prozent davon aus, dass alle Bürger gleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Hier gibt es die höchsten Werte in Spanien mit 76 Prozent.

Allerdings sprechen sich 57 Prozent der Deutschen gegen höhere Abgaben aus, um Chancengleichheit zu erreichen, nur 38 Prozent sind dafür. 2009 waren noch 80 Prozent für höhere Abgaben, im vergangenen Jahr noch 51 Prozent.

Nach eigenen Angaben haben 15 Prozent der Deutschen in den vergangenen zwölf Monaten aus finanziellen Gründen für sich selbst oder ein Familienmitglied auf Gesundheitsleistungen verzichtet oder die Inanspruchnahme von Leistungen verschoben.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Reform des Bereitschaftsdienstes

Neues Fahrdienst-Modell geht in Nordrhein live

Gesundheitspolitischer Wunschzettel

vfa-Chef Han Steutel: „Es lohnt, allen Stakeholdern gut zuzuhören“

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ärztin schaut sich Bildgebung auf ihrem Tablet an.

© Pixel Skull Design / stock.adobe.com

New Work-Modelle

Homeoffice für Ärzte – so klappt das!

Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?