Positionspapier der Diabetiker Allianz

Diabetesstrategie – „Nicht zu handeln ist keine Option!“

Klare Ansage an die die Koalition: Union und SPD müssen mit Blick auf die geplante nationale Diabetesstrategie endlich liefern, fordert die Patientenvertretung Diabetiker Allianz.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:

Berlin. Diabetesverbände und von der Erkrankung betroffene Patienten üben weiter Druck auf die Bundesregierung aus, endlich eine nationale Diabetesstrategie vorzulegen.

„Nicht zu handeln ist keine Option“, heißt es in einem der „Ärzte Zeitung“ vorliegenden Positionspapier der Patientenvertretung Diabetiker Allianz (DA).

Rahmenplan „unverzichtbar“

7,5 Millionen Bundesbürger seien derzeit an Diabetes erkrankt, die Dunkelziffer liege bei etwa zwei Millionen, rechnet die DA vor. Etwa zehn Prozent der jährlichen Gesundheitsausgaben entfielen auf den Diabetes und seine Folgeerkrankungen. Diese Größenordnungen machten einen übergeordneten Rahmenplan „unverzichtbar“.

Union und SPD haben einen Rahmenplan zu Diabetes im Koalitionsvertrag von 2018 angekündigt. Wegen eines Streits über die Zuckerreduktion in Lebensmitteln für Kinder droht der Plan jedoch zu scheitern.

Zuckerreduktion sei aber ein Muss in der Diabetes-Strategie, denn die Zuckermenge ist der wichtigste Faktor bei der Bekämpfung von Übergewicht, heißt es dazu in dem Papier der DA.

Der Rahmenplan zu Diabetes müsse zudem Regelungen enthalten, die eine „qualifizierte, spezialisierte und wohnortnahe Versorgung“ von Diabetikern sicherstelle.

Behandlungsprogramme ausbauen

In Krankenhäusern und Pflegeheimen sei eine fachärztliche Diabetesversorgung zu gewährleisten. Diabetespatienten sollten sich „durchgängig“ in das entsprechende Disease Management Programm (DMP) einschreiben. Die Rolle des Patienten in den Behandlungsprogrammen müsse gestärkt werden.

Die Diabetes-Patientenvertretung will nun den Schulterschluss mit Selbsthilfe-Organisationen aus den mit Diabetes verbundenen Bereichen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf oder Adipositas suchen. Auf diese Weise wolle man den Druck auf die Politik erhöhen.

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