"Die Medizin wird chronisch, komplex, interdisziplinär"

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Professor Stephen Smith, Präsident des Weltgesundheitsgifels: Die Medizin wird komplexer und interdisziplinärer.

Professor Stephen Smith, Präsident des Weltgesundheitsgifels: Die Medizin wird komplexer und interdisziplinärer.

© World Health Summit Secretariat

BERLIN (HL). Eine erhebliche Zunahme chronischer Krankheiten einschließlich psychischer Erkrankungen und die Ausbreitung von Infektionen, insbesondere von Tuberkulose, stellt die Gesundheitssysteme weltweit vor Herausforderungen. Zugleich wird die Medizin komplexer und interdisziplinärer. Das ist das Fazit des zweiten Weltgesundheitsgipfels (World Health Summit), der Mitte vergangener Woche in Berlin zu Ende gegangen ist.

Alle reifen Industrieländer stehen dabei vor gleichen Problemen: die Kosten zu kontrollieren, die Qualität zu verbessern, chronische Krankheiten besser zu managen. Starke konservative Kräfte und angestammte Rechte erforderten starke politische Führung.

Notwendig sei eine Reform der medizinischen akademischen Ausbildung: Die Komplexität der Medizin erfordere einen systematischen interdisziplinären Ansatz einschließlich eines intelligenten Daten-Managements.

Einen der größten Reformprozesse machten die 1200 internationalen Gesundheitsexperten in Osteuropa ausfindig: Hier bestehe die Chance, die Erfahrungen mit konventionellen Gesundheitssystemen mit flexiblen Antworten auf die Zukunftsherausforderungen zu kombinieren. Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und HIV/Aids werden als Haupthindernis für den Entwicklungsprozess identifiziert. Eine langfristige Partnerschaft zwischen West- und Osteuropa sei notwendig.

Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise habe sich gezeigt, wie wichtig eine stabile Finanzierung der Gesundheitssysteme ist. Für medizinische Leistungen seien der Nachweis der Kosteneffizienz, mehr Investment für Prävention und eine Sicherung des gleichen Zugangs notwendig.

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