Pflege
Drei Ausbildungen mit Schnittmengen
HAMBURG (eb). Krankenpflege, Altenpflege, Kinderkrankenpflege - die Schnittmengen zwischen den bisher getrennten Pflegeausbildungen sind größer als vermutet.
Dies betont Doris Röckendorf, Leiterin des Referats Fachberufe im Gesundheitswesen bei der Hamburger Gesundheitsbehörde, anlässlich des 10. Gesundheitspflege-Kongresses, der am 26. Oktober in Hamburg beginnt.
"Eine gemeinsame Grundausbildung hat sich in Modellen bewährt und muss in einem Bundesgesetz vereinheitlicht werden", so Röckendorf, die das Modellprojekt Generalisierte Pflegeausbildung an der Albertinen-Schule in Hamburg seit Jahren begleitet.
Die Eckpunkte für eine gemeinsame Pflegeausbildung, die eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe vorgelegt hat, werden auf dem Kongress aus Sicht der Kliniken, der Pflegewissenschaft und des Deutschen Bildungsrates für Pflegeberufe diskutiert.
Ausgeprägtere kommunikative und methodische Kompetenzen
Die generalistische Pflegeausbildung soll die Absolventen dazu befähigen, umfassende Pflegesituationen mit Rehabilitations-, Präventions-, Beratungs-, Anleitungs- und Steuerungsaufgaben zu gestalten.
Eine Evaluation der bundesweiten Modellprojekte bescheinigt den Absolventen stärker ausgeprägte kommunikative und methodische Kompetenzen sowie eine hohe Reflexionsfähigkeit und große Motivation zum lebenslangen Lernen.
"Es hat sich gezeigt, dass sich die generalistisch ausgebildeten Pflegeschülerinnen und -schüler Inhalte leichter selbst erschließen und sich besser in neue Arbeitsbereiche einfinden können als traditionell ausgebildete", sagt Röckendorf.
Sie drückt damit die Hoffnung aus, dass ein neues Pflegeberufegesetz noch in dieser Legislaturperiode auf den Weg kommt.
"Für eine generalistische Ausbildung wird es allerdings notwendig sein, dass Kliniken, stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen über die Sektoren hinweg eng miteinander kooperieren", hebt sie hervor.
Außerdem müssen noch Fragen wie Finanzierung, Schulstruktur und Berufsbezeichnung (Vorschläge "Pflegefachkraft", "Generalistische Pflegefachkraft") geklärt werden.
Podiumsdiskussion mit Dr. Windhorst
Der 10. Gesundheitspflege-Kongress, der am 26. und 27. Oktober in Hamburg stattfindet, wird von Springer Medizin und dem Pflegemagazin Heilberufe veranstaltet.
Kooperationspartner sind die Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf und Schleswig-Holstein, die Asklepios Kliniken Hamburg sowie der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK).
Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums findet am Samstag eine Podiumsdiskussion statt - unter anderem mit Dr. Theodor Windhorst, Kammer-Präsident in Westfalen-Lippe -, mit dem provozierenden Titel "Zehn Jahre Gesundheitspflege-Kongress und (k)ein bisschen weiter?".