EU verstärkt Schutz gegen Arzneifälschungen

STRASSBURG (spe). Am Mittwoch wird das Europäische Parlament (EP) in Straßburg voraussichtlich ein Gesetz verabschieden, das das Fälschen von Arzneimitteln und den Handel mit Fälschungen in der EU künftig deutlich erschweren soll.

Veröffentlicht:
Gefälscht oder original? Künftig sollen einzelne Medikamentenpackungen etwa durch eine Seriennummer identifizierbar sein.

Gefälscht oder original? Künftig sollen einzelne Medikamentenpackungen etwa durch eine Seriennummer identifizierbar sein.

© dpa

Die Regelungen sehen unter anderem eine fälschungssichere Kennzeichnung, etwa durch Hologramme, vor. Außerdem sollen Medikamentenpackungen künftig individuell identifizierbar sein, etwa durch eine Seriennummer.

Durch das Scannen eines Barcodes kann bei Verkauf des Medikamentes dann überprüft werden, woher das Medikament kommt und ob es sich um ein Originalprodukt handelt.

Die Richtlinie gilt für rezeptpflichtige Medikamente. "Es macht keinen Sinn, verhältnismäßig preiswerte Medikamente, die keinen Anlass zur Fälschung bieten, mit aufwendigen Sicherheitsmerkmalen auszustatten", so der gesundheitspolitische Sprecher der Europäischen Volkspartei, Dr. Peter Liese.

Der Internethandel mit Arzneimitteln soll nicht verboten werden. Das Regelwerk schafft aber erstmals Voraussetzungen, um Patienten vor Betrug beim Onlinehandel zu schützen.

Die Zahl der Arzneifälschungen ist in der EU in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Die Zollbehörden beschlagnahmten allein 2010 neun Millionen gefälschte Arzneipackungen mit über 34 Millionen Tabletten.

Dazu gehörten Potenzmittel, Cholesterinsenker, Medikamente gegen Osteoporose und Malaria, Antibiotika und Virostatika. "Mit dieser Richtlinie wird kriminellen Fälschern das Handwerk erschwert und somit trägt sie erheblich zur Patientensicherheit bei", betont der FDP-Europaabgeordnete Holger Krahmer.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Steigende Zahl von Opfern und Tätern

WHO: Jedes sechste Schulkind Opfer von Cybermobbing

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen