Ein Praktikum in der Pflege - guter Start in Ausbildung und Beruf

Ist es die richtige Berufswahl - oder doch nur eine Überbrückungszeit? Pflegepraktika sind jedenfalls eine Chance, die Eignung auf einen harten Beruf zu testen.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Hoffnungsvoll: Pflegepraktikanten des St. Adolf Stiftes in Reinbek mit der stellvertretenden Pflegedienstleiterin Angela Ahrens (Mitte).

Hoffnungsvoll: Pflegepraktikanten des St. Adolf Stiftes in Reinbek mit der stellvertretenden Pflegedienstleiterin Angela Ahrens (Mitte).

© St. Adolf-Stift

REINBEK. Deutschland sucht händeringend Pflegekräfte. Welche Erwartungen junge Menschen an diesen Beruf haben, verrieten Praktikanten des St. Adolf Stiftes in Reinbek bei Hamburg.

22 junge Menschen sind derzeit im Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift als Langzeitpraktikanten im Pflegedienst tätig, die meisten von ihnen haben ihr Praktikum gerade erst begonnen. Viele von ihnen überbrücken damit die Zeit bis zur Krankenpflegeausbildung und nutzen die Chance zu prüfen, ob der Traumberuf den Erwartungen in der Realität standhalten kann.

Die 18-jährige Isabell Miersen etwa hat sich mit Realschulabschluss in der Pflegeschule des Krankenhauses Reinbek beworben und freut sich schon auf das Vorstellungsgespräch für die Ausbildung, die am 1. April 2011 beginnt. "Ich bin seit Anfang August Praktikantin in der Pflege und bin immer noch überzeugt, dass es mein Traumberuf ist. Ich finde es toll, Menschen jeden Alters helfen zu können", nennt die junge Frau als Beweggründe für ihre Berufswahl.

Zugangsvoraussetzung für die Pflegeschule ist der Realschulabschluss, doch es gibt im St. Adolf-Stift auch Praktikanten mit einem Hauptschulabschluss. Die 17-jährige Viola Wehncke ist eine von ihnen. Derzeit ist sie auf der Station der Inneren Medizin tätig und möchte im Sommer erst eine schulische Ausbildung zur Krankenpflegeassistentin absolvieren. Anschließend will sie sich bei der Reinbeker Gesundheits- und Krankenpflegeschule bewerben. "Ich versuche alles, um mein Ziel zu erreichen, examinierte Pflegefachkraft zu werden", sagt Viola Wehncke.

Andere Praktikanten möchten später gar nicht in der Pflege arbeiten. Der 18-jährige Abiturient Philip Glogowski bewirbt sich gerade für eine Kaufmännische Ausbildung und überbrückt die Zeit bis zum Sommer "mit etwas Sozialem". "Ich arbeite lieber mit Menschen, als im Supermarkt Kisten zu stapeln." Bereits am 1. August hat Franziska Breckel ihr Praktikum in der Chirurgie begonnen. "Ursprünglich wollte ich Abitur machen und Medizin studieren, weil ich gern im OP arbeiten möchte. Jetzt weiß ich aber, dass ich dort auch als OTA, also Operations-Technische Assistentin, arbeiten kann. Dafür reicht mein Realschulabschluss, und ich muss nicht eine so lange Ausbildung machen." Im Februar wechselt Franziska deshalb als Praktikantin in den OP-Bereich und bewirbt sich parallel für eine OTA-Ausbildung.

Zuständig für die Praktikanten ist die stellvertretende Pflegedirektorin Angela Ahrens. Sie teilt sie nach ihren Vorlieben und Erfahrungen für die unterschiedlichen Stationen ein und ist während der gesamten Praktikumszeit Ansprechpartnerin. Einmal wöchentlich erhalten die Langzeitpraktikanten eine Unterrichtseinheit, in der theoretisches Hintergrundwissen zu verschiedenen pflegerischen Themen vermittelt wird.

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