KOMMENTAR

Eine Medizin für den Mann?

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

"Der Mann" macht ratlos. Denn "Mann" liebt das Risiko, rast, raucht, trinkt, überfordert sich - und lebt kürzer. Und "Mann" mag Medizin nicht - schon gar nicht Prävention. Hilft vielleicht eine spezielle Männer-Medizin?

Diese Sorgen treibt die Bundestagsfraktion der Bündnis-Grünen um - dankenswert, dass sie sich nun auch jenen 50 Prozent der Bevölkerung zuwenden, die gemeinhin nicht als die von vornherein gesellschaftlich Benachteiligten gelten.

Brauchen wir eine spezielle Medizin für Männer oder gar einen Männer-Arzt? Die kontroverse Diskussion darüber macht eher ratlos. Tatsache ist: Nicht die Krankheiten der Männer, ihre Diagnostik und Therapie sind das spezielle Problem, sondern die Kultur des Umgangs von Männern mit ihrer Gesundheit, Nonchalance und Ignoranz gegenüber Lebensrisiken.

Außerdem: Mann ist nicht gleich Mann. Auch dessen Gesundheit ist in hohem Maße bestimmt von familiärer Herkunft und Prägung, Bildung und Ausbildung, Beruf und Einkommen. Diese Gesundheitsdeterminanten entziehen sich weitgehend dem Einfluss der Medizin. Es wäre eine Überforderung von Ärzten, sie auch noch dafür zuständig zu machen. So gesehen wäre der "Männer-Arzt" nur gut für eine Illusion.

Lesen Sie dazu auch: Die Bündnisgrünen entdecken den morbiden Mann

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Bundesrat

Schleswig-Holstein drängt auf Anpassungen beim AMNOG

Kommentar zur „Finanz-Kommission Gesundheit“

Kommissionitis: Nina Warken auf Lauterbach-Kurs

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Bei HPV-Nachweis: Sollte nun auch der Ehepartner geimpft werden?

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?