Uniklinik Homburg

Einigung auf den letzten Drücker

Pflegekräfte sollen an Unikliniken im Saarland in Zukunft wirksam entlastet werden

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HOMBURG/SAAR. Im Tauziehen um eine Entlastung der Pflegekräfte an den Universitätskliniken im Saarland ist mit einer Einigung praktisch in letzter Minute ein Streik abgewendet worden. Nach knapp 19-stündigen Verhandlungen verständigten sich am Mittwoch Klinikleitung und Gewerkschaft in Homburg auf die Schaffung von 145 zusätzlichen Stellen.

Außerdem haben die Beschäftigten künftig Anspruch auf eine bezahlte Freischicht, wenn sie über mehrere Tage hinweg die Arbeit von fehlenden Mitarbeitern übernommen haben. Schließlich wurde vereinbart, dass in den Stationen nachts mindestens zwei Pflegekräfte vor Ort sein müssen.

Ver.di hatte nach einer Urabstimmung einen unbefristeten Streik ab sechs Uhr früh angekündigt, mit der Klinikleitung war bereits ein Notplan vereinbart worden. Nicht einmal eine Stunde vor der Deadline wurde man sich einig. Nachdem die Tarifkommission grünes Licht gab, wurde wenige Minuten nach 6 Uhr das Ergebnis verkündet.

Im Personalbereich wird es künftig Mindestzahlen pro Station geben. Für zehn Stationen wird ein Sofortprogramm aufgelegt. Das gesamte Paket mit Verbesserungen soll in 18 Monaten umgesetzt sein.

Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) erklärte, die Regelung zu bezahlten Freischichten setze "neue Maßstäbe in der Entlastung in ganz Deutschland". Konkret soll es eine freie Schicht geben, wenn der Beschäftigte acht "Belastungstage" angesammelt hat. Zu Belastungstagen zählt das Einspringen für kurzfristig ausgefallene Kollegen oder die zusätzliche Übernahme von deren Arbeit.

Ein Wunsch bleib der Gewerkschaft versagt: sie wollte eigentlich einen Tarifvertrag durchsetzen, den Land und Uniklinik aus rechtlichen Gründen nicht eingehen wollten. Stattdessen wurden die Verbesserungen nun in einem tarifvertragsähnlichen Konstrukt vereinbart. Offen bleibt allerdings , woher die zusätzlichen Pflegekräfte kommen sollen. (kud)

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