Arbeitsbedingungen

Englische Assistenzärzte streiken

Veröffentlicht:

LONDON. In England haben am Dienstag die Assistenzärzte gestreikt: 4000 Operationen sowie tausende Check-ups und andere Konsultationen fielen durch den Arbeitskampf aus.

Der Streik ist der erste Arbeitskampf britischer Mediziner seit vielen Jahren und er markiert den Beginn einer neuen und schwierigen Phase britischer Gesundheitspolitik. Weitere Arbeitsniederlegungen sind bereits angekündigt.

Die Streiks von etwa 50.000 Assistenzärzten des staatlichen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) sorgten dafür, dass in vielen Kliniken nur noch Notfalloperationen und -behandlungen vorgenommen werden konnten.

Rund 4000 Routine-Eingriffe wie Hüftgelenksoperationen und einfache Augenoperationen wurden kurzfristig abgesagt. Onkologische Versorgungsangebote waren nicht betroffen.

Die Assistenzärzte streiken, weil sie bessere Arbeitsbedingungen - vornehmlich kürzere Arbeitszeiten und flexiblere Arbeitszeitverträge - fordern. Diese Forderungen werden vom Gesundheitsministerium abgelehnt. Es fehle das Geld, so das Ministerium.

Bevölkerung steht hinter den Ärzten

Die englische Öffentlichkeit steht hinter den streikenden Ärzten. Eine repräsentative Umfrage der BBC ergab, dass zwei Drittel der Engländer den Arbeitskampf unterstützen, solange gewährleistet ist, dass Notfälle nach wie vor behandelt werden.

Lediglich 16 Prozent der 869 Befragten sagten, sie lehnten den Streik der Assistenzärzte ab. Am heutigen Mittwoch dürfte sich die Versorgungslage in den Kliniken zwischen London und Liverpool wieder normalisieren.

Doch der nächste Ärztestreik steht vor der Tür: am 26. Januar wollen die Assistenzärzte abermals die Arbeit verweigern - dann für 48 Stunden.

Hausarztpraxen waren gestern nicht von den Arbeitsniederlegungen betroffen. Allerdings ergab eine Blitzumfrage der "Ärzte Zeitung" bei Primärarztpraxen in London, dass viele Sprechstunden deutlich voller waren als üblich, da Patienten, die Behinderungen in den bestreikten Kliniken fürchteten, zum Hausarzt auswichen. (ast)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kolumne „Hörsaalgeflüster“

Global Model WHO: Junge Stimmen für die globale Gesundheit

Bericht von ECDC und WHO

HIV-Erkrankungen werden in Europa oft erst spät erkannt

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose

Kasuistik

Trichodysplasia spinulosa: Die Säure hat geholfen

Lesetipps
Ein Arzt als Comicfigur zeigt mit der rechten Hand den Weg hinaus.

© JPbodyparts / stock.adobe.com

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s

Ein älterer Mann mit Sauerstoffschlauch.

© Christian Bunge / stock.adobe.com

Geriatrische Syndrome

COPD bei älteren Patienten – darauf sollten Sie achten