Kommentar – Honorarverhandlung

Erfolgreich – aber wie?

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Für die Arbeit in den KV-Notdienstpraxen erhalten Hamburgs Ärzte künftig mindestens 100 Euro pro Stunde. Aus ärztlicher Sicht ist das zu begrüßen, schließlich ist die Arbeit anspruchsvoll und wer, wenn nicht die eigene Körperschaft, sollte ärztliche Arbeit angemessen honorieren? Es ist der harten Linie von Hamburgs Hausärztechef Dr. Frank Stüven geschuldet, dass dieses Honorar gezahlt wird. Gegen massive Bedenken haben er und seine Mitstreiter für das kräftige Plus ihrer Kollegen gestritten und dieses in der KV-Vertreterversammlung auch durchgesetzt. Erfolg also auf ganzer Linie? Mitnichten. Stüven hat sein Ziel nur erreicht, indem er moderatere Forderungen und Gegenargumente nicht gelten ließ – wohlgemerkt Argumente, die nicht von Vertretern aus Politik oder Krankenkassen kamen, sondern von gewählten ärztlichen Kollegen in der Nachbarschaft. Unter den KV-Vertretern war unstrittig, dass sie die Arbeit in den Notdienstpraxen besser vergüten wollten, das geforderte Ausmaß aber ging vielen zu weit. Die Befürworter einer moderaten Erhöhung bemühten sich vergeblich um einen innerärztlichen Kompromiss. Der muss zwar nicht immer gefunden werden, wäre in diesem Fall aber für das künftige Miteinander in der KV vielleicht der bessere Weg gewesen.

Lesen Sie dazu auch: Hamburg: Kräftiger Aufschlag für Arbeit im Notdienst

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Kommentare
Anne C. Leber 16.04.201815:53 Uhr

Leserzuschrift von Dr. Martin Krill

Ihren Kommentar kann ich in keiner Weise nachvollziehen.
Seit ewigen Zeiten ist die Vergütung(50,- Euro/Stunde)für einen Dienst, den wir auch noch selbst bezahlen(Monatsbeitrag bei uns 270,- Euro derzeit)lächerlich gering. Jeder Handwerker lacht darüber!

Aber noch viel wichtiger ist, dass zum einen die „Fachärzte“ so gut wie nie diesen Dienst machen, sondern sich nur selbst gegenseitig vertreten (und dadurch wesentlich mehr pro Stunde verdienen).
Oft sind es auswärtige, in Kliniken angestellte Ärzte, oder die niedergelassenen Allgemeinmediziner (meistens salopp Hausärzte genannt-hat schon einen faden Beigeschmack!), die diesen Dienst machen.

Endlich hat sich mal jemand nicht durch das Geschwätz der Uninteressierten beirren lassen. Ich gratuliere dem Kollegen Stüven dazu!
Hier gibt es immer noch nur 50,- Euro pro Stunde… einen "Facharzt“ sieht man selten…

Weitere Ungereimtheiten sind die unterschiedlichen Öffnungszeiten der Zentralen der KV:

Lassen Sie mich raten - in Hamburg beginnt die Öffnungszeit am Mittwoch um 12 Uhr und am Freitag um 14 Uhr…? Richtig? Jedenfalls ist es in den Großstädten in Rheinland-Pfalz (und nicht nur da!) so.
Komischerweise beginnen die Öffnungszeiten auf dem Land jeweils zwei Stunden später!!!
Nach Adam Riese macht das pro Woche vier Stunden aus.
Der Landarzt fängt also pro Woche vier Stunden auf, auch indirekt für die Großstädte! Wer bezahlt das denn eigentlich?

Logischerweise müssten die städtischen Kollegen also mehr für die Zentralen bezahlen...! Tun sie aber nicht… Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Dr.med. Martin Krill

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