Tarifstreit

Erneuter Ärzte-Warnstreik in vielen Bundesländern am Donnerstag

Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, ruft der Marburger Bund Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken zum zweiten Warnstreik auf.

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Bereits am 21. März gab es Warnstreiks von Klinikärzten wie hier in Berlin. Für Donnerstag hat der Marburger Bund zu einer zweiten Runde aufgerufen.

Bereits am 21. März gab es Warnstreiks von Klinikärzten wie hier in Berlin. Für Donnerstag hat der Marburger Bund zu einer zweiten Runde aufgerufen.

© Christophe Gateau/dpa

Berlin/Frankfurt. Der Marburger Bund hat für Donnerstag (30. März) Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken erneut zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Damit solle der Druck auf die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) erhöht werden, ein „verhandlungsfähiges Angebot“ vorzulegen, wie die Ärztegewerkschaft am Mittwoch mitteilte.

Nachdem beim ersten Warnstreik in der vergangenen Woche vornehmlich der Norden der Republik betroffen war, konzentrieren sich die Warnstreiks dieses Mal auf die südlichen Bundesländer. Aufgerufen sind MB-Mitglieder in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Eine zentrale Kundgebung ist auf um 13 Uhr dem Marienplatz in München geplant.

In Hessen werden ebenfalls rund fünfzig kommunale Einrichtungen vom Warnstreik bestreikt, meldet der dortige Landesverband am Mittwoch. Vor allem die größeren Häuser wie das Klinikum Darmstadt, die Helios Dr. Horst Schmidt-Kliniken Wiesbaden, das Sana Klinikum Offenbach, das Klinikum Frankfurt-Höchst, das Klinikum Kassel, das Klinikum Fulda, das Klinikum Hanau, die Hochtaunus-Kliniken, das Klinikum Bad Hersfeld, das Krankenhaus Rüsselsheim und das Krankenhaus in Heppenheim werden genannt.

Auch Auseinandersetzung mit Asklepios

In der parallel stattfindenden Tarifauseinandersetzung in Hessen mit dem privaten Klinikkonzern Asklepios streiken an diesem Tag zudem die Ärztinnen und Ärzte der Kliniken in Lich und Bad Wildungen.

In den bestreikten Kliniken sei ein Notdienst sichergestellt, um Notfallbehandlungen zu gewährleisten, teilte der MB weiter mit. Die Gewerkschaft fordert für die rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken einen Inflationsausgleich und zusätzlich eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Die VKA lehnt dies als überzogen ab. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 3./4. April angesetzt. (bar)

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