Gewerkschaft erwartet Vorlage eines Angebots

Marburger Bund setzt Warnstreiks an kommunalen Kliniken fort

Der Marburger Bund erhöht in den Tarifverhandlungen mit kommunalen Kliniken den Druck auf die Arbeitgeber. Es gibt Streiks in mehreren Bundesländern. Man erwarte die Vorlage eines Angebots, betont die Gewerkschaft.

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Warnstreiks des Marburger Bundes gehen bei einer Demonstration in Hamburg in Richtung Gänsemarkt.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Warnstreiks des Marburger Bundes gehen bei einer Demonstration in Hamburg in Richtung Gänsemarkt.

© Christian Charisius/dpa

Berlin/Hamburg. In der Tarifrunde für die Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken ruft der Marburger Bund (MB) am Dienstag zu Warnstreiks in mehreren Bundesländern auf.

Aktionen geplant sind den Angaben zufolge in Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Hamburg – dort ist eine zentrale Kundgebung vorgesehen. Arbeitsniederlegungen soll es auch in einzelnen privaten Kliniken geben, hier ist auch Mecklenburg-Vorpommern betroffen.

Der Marburger Bund fordert für die 55.000 Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken einen Inflationsausgleich für die Zeit seit der jüngsten Entgelterhöhung im Herbst 2021 sowie zusätzlich eine Gehaltsanhebung um 2,5 Prozent. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände kritisierte die Streikankündigung. Für den 30. März hat die Gewerkschaft weitere ganztägige Warnstreiks angekündigt.

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„Unsere Mitglieder fühlen sich von den Arbeitgebern bisher nicht ernst genommen. Die kommunalen Arbeitgeber haben es in zwei Verhandlungsrunden noch nicht einmal für nötig befunden, ein Angebot vorzulegen“, kommentierte Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes Bundesverband.

MB berichtet von hoher Streikbereitschaft

In Potsdam ist laut Marburger Bund das Klinikum Ernst von Bergmann betroffen, in Berlin-Buch das Helios-Klinikum. An beiden Häusern sind Kundgebungen (ab 13.00 Uhr) geplant. Auch am Universitätsklinikum in Brandenburg/Havel treten Mediziner in den Warnstreik.

In Hamburg werden das Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE), die Asklepios Kliniken sowie die Helios Kliniken bestreikt, teilte die Ärztegewerkschaft mit. Der Marburger Bund hat allen Kliniken eine Notdienstvereinbarung angeboten, um die Notfallversorgung der Patienten zu gewährleisten. Alle geplanten und aufschiebbaren Behandlungen und Operationen sollen abgesagt werden.

Nach MB-Angaben zeichnet sich in Niedersachsen eine enorme Bereitschaft zur Arbeitsniederlegung ab, wie eine Sprecherin sagte. Der Aufruf richte sich dort an einige Tausend Beschäftigte. Die aktuellen Ausstände könnten Auswirkungen auf rund 50 Krankenhäuser in Niedersachsen haben, darunter sechs Häuser von Helios und Asklepios. (dpa)

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