Experte

Etliche Schlaganfall-Patienten suchen zu spät Hilfe

Nach einem Schlaganfall drängt die Zeit, doch viele Patienten warten erst mal ab - oft aus Scham, berichtet ein Experte.

Veröffentlicht:

BERLIN. Nach einem Schlaganfall verstreicht nach Einschätzung von Experten bei einem Großteil der Patienten noch zu viel Zeit, bevor sie einen Arzt aufsuchen.

"Nur zehn Prozent der Patienten kommt innerhalb einer Stunde in die Klinik", sagte der Neurologe Professor Darius Nabavi der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld des Tages gegen den Schlaganfall am 10. Mai.

Dabei seien gerade die ersten Stunden nach einem Hirninfarkt oder einer Hirnblutung entscheidend, um Behinderungen vorzubeugen. Entsprechende Therapien werden inzwischen meist auf Spezialstationen, den sogenannten Stroke Units, vorgenommen.

Innerhalb von drei Stunden gelange zwar ein gutes Drittel der Patienten in die Klinik. "Aber dieser Anteil ist seit Jahren nahezu unverändert", sagte Nabavi, der auch Vorsitzender der Stroke-Unit-Kommission der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) ist.

"Sobald der Notruf 112 gewählt wurde, funktioniert die Versorgung in Deutschland nahezu perfekt."

Vorher sei es eine Mischung aus mangelnder Eigenwahrnehmung, Unwissen und auch Scham, die Betroffene und auch Angehörige zum Abwarten verleite. Manche gingen wider besseren Wissens nicht in die Klinik.

Dass Patienten aber oft auch schnell und zielgerichtet versorgt werden, ist nach Angaben der Schlaganfall-Hilfe mit ein Grund für rückläufige Sterberaten bei Betroffenen. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Die vestibuläre Migräne ist die häufigste Schwindelerkrankung der 20- bis 50-Jährigen. Die Betroffenen werden häufig nicht ernst genommen. Auf dem Schmerzkongress werden diagnostische und therapeutische Möglichkeiten diskutiert.

© vectorfusionart / stock.adobe.com

Schmerzkongress

Deutscher Schmerzkongress 2024: Das sind die Highlights