Finanzierung industrieunabhängiger Studien in Sicht

IQWiG-Chef Windeler sieht positive Signale aus der Politik für öffentlich geförderte Studien.

Veröffentlicht:

KÖLN (iss). Auch wenn das Thema nicht oben auf der gesundheitspolitischen Agenda steht: Für die Finanzierung von industrieunabhängigen Studien scheint sich eine Lösung anzubahnen.

"In allen Gesprächen, die wir auf der politischen Ebene führen, registrieren wir ein großes Interesse an einer Regelung", sagte der Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) Professor Jürgen Windeler bei der MCC-Fachkonferenz "Onkologie 2011" in Köln.

Wann eine Entscheidung zu dem Thema falle, sei noch nicht abzusehen. Zudem gebe es noch eine Reihe von ungeklärten Fragen, etwa wer sich an der Finanzierung beteiligen soll. Dabei gibt es drei Möglichkeiten: Entweder nur die Kassen, die Kassen und die Industrie, oder Kassen, Industrie und weitere Institutionen.

"Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob die Finanzierung das einzige Problem ist", sagte Windeler. Er habe die Erfahrung gemacht, dass es auch mit einem gut ausgestatteten Etat zum Teil schwierig sei, die Beteiligten von der Sinnhaftigkeit einer Studie zu überzeugen.

Der IQWiG-Chef warnte auf dem Kongress auch davor, zu große Hoffnungen in die Transparenz öffentlich geförderter Studien zu setzen. "Es ist nicht nur schwierig und fast unmöglich, an Studien aus der Industrie zu kommen - es tun sich auch wissenschaftliche Studiengruppen schwer damit, andere an ihre Daten zu lassen."

Bei der Suche nach industrieunabhängigen Fördermöglichkeiten gehe es nicht darum, der Industrie die Studien aus der Hand zu nehmen, sagte Windeler der "Ärzte Zeitung". "Es ist wichtig, eine Reihe von Fragen zu beantworten, denen sonst niemand nachgeht." Das betreffe sowohl Arzneimittel als auch nicht-medikamentöse Therapien.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sparanstrengungen in der GKV

MEZIS: Politik muss Pharmaunternehmen mehr in die Pflicht nehmen

Gesundheitsmarkt

Drogeriemarkt-Kette dm startet Online-Apotheke

Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

© Springer Medizin Verlag GmbH

AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kognitive Funktionen bei Gewichtsabnahme

Adipositas: Gewichtsverlust könnte das Gehirn verjüngen

Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“