EU-Kommission

Finanzkrise trifft die Ärmsten

In einem Bericht warnt die EU-Kommission vor den unbewältigten Folgen der Finanzkrise für die nationalen Gesundheitssysteme.

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BRÜSSEL. Der Druck auf die europäischen Gesundheitssysteme seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahre 2008 ist in vielen EU-Mitgliedstaaten noch nicht gestoppt. Dies geht aus einem Bericht der EU-Kommission über die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Gesundheitssysteme hervor, den die EU-Gesundheitsminister bei ihrem Treffen in Luxemburg beraten haben.

Die EU-Kommission fordert die Mitgliedstaaten auf, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen, Reformen der Gesundheitssysteme voranzutreiben.

Der Austausch von Best practice-Beispielen, die regionale grenzüberschreitende Zusammenarbeit und der Informationsaustausch über erfolgreiche kostensenkende Maßnahmen seien geeignet, den Kostendruck auf die Gesundheitssysteme zu senken.

Einschnitte vor allem in den von der Finanzkrise besonders betroffenen Mittelmeerstaaten träfen insbesondere einkommensschwache Bevölkerungsschichten und chronisch Kranke. Die EU-Kommission fordert die Mitgliedstaaten auf, die dadurch verursachte zunehmende Ungleichbehandlung in der Versorgung zu bekämpfen.

Die EU-Gesundheitsminister stimmten überein, dass die Wirtschaftskrise nicht zuerst auf dem Rücken der Bedürftigsten ausgetragen werden dürfte. Konsens bestand auch darin, dass der allgemeine Zugang zu medizinischen Leistungen nicht eingegrenzt werden dürfte.

Daher sollte Vorsorgemaßnahmen Vorrang eingeräumt werden, um die Belastbarkeit der Gesundheitssysteme auch künftig zu sichern.

Die EU-Kommission will durch mehr Forschungsförderung innovative Ansätze zur Interaktion zwischen Leistungen im Krankenhaus, in der Gesundheitsvorsorge und in der Pflege stärken. Gleichzeitig ermuntert sie die Mitgliedsländer, das Potenzial von E-Health- Lösungen und mobilen Medizindiensten mehr zu nutzen.

Ende Mai hatte der Deutsche Ärztetag in Düsseldorf sich mit der medizinischen Versorgung in den von der Finanzkrise besonders stark betroffenen Ländern beschäftigt und dabei das Anrecht der Menschen auf eine ausreichende ersorgung hervorgehoben. (taf)

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