Kommentar

Fortschritt gibt es nicht zum Nulltarif

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Die Betreuung der Bewohner von Alten- und Pflegeheimen durch Netze niedergelassener Ärzte ist sinnvoll. Beispiele wie die Wohnanlage Sophienhof in Düren zeigen, dass die Heime mit ihrer Hilfe eine regelmäßige ambulante Versorgung der alten Menschen sicherstellen können.

Entscheidend für den Erfolg solcher Netze ist die Kooperation - sowohl zwischen Haus- und Fachärzten als auch zwischen Medizinern und Pflegepersonal. Das setzt guten Willen und Entgegenkommen auf beiden Seiten voraus.

Um das Modell der Netze für Heime zu einem Erfolgsmodell zu machen, ist aber noch mehr vonnöten. Die Ärzte brauchen eine adäquate Vergütung des von ihnen erbrachten Mehraufwands. Weil es an ihr bislang hapert, lebt die ambulante Versorgung der Heimbewohner - sei es durch Netze oder auch durch einzelne Ärzte - vor allem vom Engagement und dem Idealismus der Beteiligten.

Darauf dürfen sich die Kassen nicht verlassen, wenn es um die Betreuung ihrer Versicherten geht. Schließlich profitieren von einer funktionierenden ambulanten Heimversorgung nicht nur die Patienten. Auch die Kosten für die Krankenkassen sinken deutlich. Fortschritte in der Versorgung gibt es nicht zum Nulltarif.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Vernetzte Versorgung im Heim: Alle gewinnen - außer die Ärzte

Mehr zum Thema

Kommentar zum Umgang mit aggressiven Patienten in Frankreich

Klima der Gewalt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen