Für Ersatzkassen ist im Südwesten kein Ärztemangel in Sicht

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STUTTGART (fst). Die Ersatzkassen in Baden-Württemberg befeuern die Diskussion über vermeintlichen und tatsächlichen Ärztemangel in Deutschland: Für Walter Scheller, Chef des Ersatzkassenverbandes im Südwesten, ist "heute und in den nächsten Jahren" Ärztemangel in Baden-Württemberg kein Thema.

Von den insgesamt 602 Bereichen, in denen die Versorgungsstruktur geprüft werde - 43 Planungsbereiche und 14 Fachgruppen - seien 565 wegen Überversorgung gesperrt, berichtete Scheller. Für den Südwesten sieht der Kassenverbands-Chef "grundsätzlich eine Überversorgung mit Hausärzten". So gebe es in 27 der 43 Planungsbereiche Zulassungsbeschränkungen, und auch in den übrigen Bereichen lege der Versorgungsgrad "nicht unter 100 Prozent".

Nach Angaben der KV Baden-Württemberg ist die Versorgung mit Ärzten und Psychotherapeuten auf "Grundlage der vom Gesetzgeber festgeschriebenen Bedarfsplanung ausreichend und gut". "Noch ist der Ärztemangel in Baden-Württemberg nur an wenigen Orten Realität", heißt es im Versorgungsbericht 2008. Allerdings verweist die KV auf das hohe Durchschnittsalter, das beispielsweise bei Hausärzten bei über 52 Jahren liegt. Stärkste Alterskohorte überhaupt sind bei Hausärzten die 56- bis 60-Jährigen, zu der über 1600 Ärzte gehören. Das schreckt Walter Scheller nicht: Wenn in den nächsten Jahren über 600 Hausärzte in den Ruhestand gehen, dann "würde man sich einem Normalzustand nähern".

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