Herzinsuffizienz und chronische Nierenerkrankung

G-BA bestätigt Zusatznutzen für Dapagliflozin und Finerenon

Für neue Arzneimittel zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz und der chronischen Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes hat der Gemeinsame Bundesausschuss einen Zusatznutzen anerkannt.

Veröffentlicht:

Berlin. Daumen hoch beim Zusatznutzen: Zwei Arzneimittel zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz und chronischen Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes bekamen vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) am Donnerstag positive Bewertungen.

Im neuen Anwendungsgebiet von Dapagliflozin zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion von unter 40 Prozent sieht der Bundesausschuss einen geringfügigen Zusatznutzen. Hinsichtlich der Mortalität habe sich im Vergleich zu Placebo kein Unterschied gezeigt, signifikant seien aber die Vorteile bei der Morbidität, und hier beim Ausmaß der Hospitalisierung. Keine Unterschiede gab es hinsichtlich der Häufigkeit von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Hingegen sei die gesundheitsbezogene Lebensqualität signifikant verbessert.

Vorteile bei Mortalität und Morbidität

Einen Anhaltspunkt für einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen anerkannte der Bundesausschuss für Fineronon, einen neuen Wirkstoff zur Behandlung von chronischer Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes im Stadium 1 und 2 mit Albuminurie. Vorteile gebe es hinsichtlich der Parameter Mortalität und Morbidität, insbesondere mit Blick auf Nierenversagen, die eine Dialysepflicht auslösen. Keine relevanten Unterschiede stellte der G-BA hinsichtlich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität fest.

Bei der Behandlung der Nierenerkrankung im Stadium 3 und 4 konnten diese Vorteile von Finerenon nicht mehr bestätigt werden, sodass der Bundesausschuss hier keinen Zusatznutzen anerkannte.

Aufgehoben hat der Bundesausschuss eine Verordnungseinschränkung für die Verordnungsdauer von Daridorexant zur Behandlung von Schlafstörungen (Insomnie), die länger als drei Monate andauern und die beträchtliche Auswirkungen auf die Tagesaktivität haben. Als Folge eines befürchteten Abhängigkeitspotenzials war die maximale Behandlungsdauer mit diesem Arzneimittel zunächst auf vier Wochen beschränkt worden. Dies wurde nun vom G-BA beendet. (HL)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse