Ärzteabwanderung

Gassen sieht Spahn in der Pflicht

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BERLIN. Die Abwanderung von Ärzten aus Deutschland in die Schweiz oder nach Österreich hat zu einem Geplänkel zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem Gesundheitsministerium geführt. „Die Lösung liegt auf der Hand: Nur mit guten Rahmenbedingungen lassen sich die so dringend benötigten Ärzte und Pflegekräfte in Deutschland halten“, sagte KBV-Chef Dr. Andreas Gassen am Montag in Berlin.

Ein Mittel sieht Gassen in einem Ende der Budgetierung: „Erbrachte Leistungen müssen vollständig und attraktiv vergütet werden“, sagte Gassen. Zudem müsse der Beruf frei und ohne Gängelung durch „überbordende Gesetze“ ausgeübt werden können.

Gassen wandte sich gegen Einschränkungen der Freizügigkeit in Europa, um die Abwanderung von Ärzten ins Ausland zu stoppen. In einem Interview mit dem schweizerischen „Sonntagsblick“ hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angeregt, über neue Regeln in Europa zur Abwerbung von Fachleuten aus bestimmten Berufsgruppen nachzudenken. „Und zwar ohne die Freizügigkeit in Europa grundsätzlich in Frage zu stellen“, fügte der Minister an.

2017 haben einer Statistik zufolge 1965 in Deutschland tätige Ärzte das Land verlassen. Beliebtestes Ziel war die Schweiz, wo 641 Ärzte aus Deutschland eine neue berufliche Heimat suchte, gefolgt von Österreich (268). Knapp 18 Prozent der in der Schweiz arbeitenden Ärzte haben laut Ärzteverband FMH einen deutschen Pass. (af)

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