Appell vor der Wahl

Für ein weltoffenes Gesundheitswesen: Verbände rufen zu Toleranz auf

Ohne Mitarbeiter aus dem Ausland sähe es im deutschen Gesundheitswesen düster aus. Darauf machen sieben Verbände aus dem Gesundheitswesen aufmerksam.

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Berlin. Ohne Fachkräfte aus dem Ausland stünde das deutsche Gesundheitswesen vor massiven Problemen. Darauf weisen sieben Verbände – unter ihnen die Bundesärztekammer und die Deutsche Krankenhausgesellschaft – zwei Wochen vor der Bundestagswahl in einem gemeinsamen Aufruf hin.

Etwa 15 Prozent aller Ärztinnen und Ärzte und Pflegekräfte hätten einen ausländischen Pass. Jedes Krankenhaus beschäftige ausländische Fachkräfte und Mitarbeiter in allen Berufsgruppen. Pflegeheime ohne ausländische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien undenkbar, heißt es in dem Aufruf für ein weltoffenes und tolerantes Land. Hinzu kämen unzählige Kollegen mit Migrationsgeschichte. Das Gesundheitswesen sei von Internationalität und kultureller Vielfalt geprägt.

Vor allem in ländlichen Regionen sei der Anteil zugewanderter Ärzte und Mitarbeiter im Gesundheitswesen besonders hoch. Sie sicherten zusammen mit ihren deutschen Kollegen die medizinische Versorgung in der Fläche. „In vielen Teilen Deutschlands wäre die Versorgung ohne diese Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland akut gefährdet“, schreiben die Verbände.

Große Verunsicherung

Mit großer Sorge sehen die Unterzeichner des Aufrufs, dass mit Schlagworten wie „Remigration“ und „Massenabschiebungen“ ausländische Kollegen verunsichert würden. Nicht wenige dächten bereits darüber nach, in einem anderen europäischen Land zu arbeiten. „Für die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Deutschland würde das zu unverantwortbaren Verwerfungen in der Behandlung und Betreuung der Menschen führen“, warnen die Unterzeichner.

Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte seien für ein menschliches, diskriminierungsfreies Gesundheitswesen essenziell. Menschen mit Migrationshintergrund seien selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. Dafür wollen sich die Unterzeichner auch in Zukunft gemeinsam mit allen demokratischen Kräften einsetzen. In einer Demokratie trügen alle dazu bei, dass Deutschland ein tolerantes und weltoffenes Land bleibe. (eb)

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