Generika-Hersteller sehen sich noch stärker in der Zange

Veröffentlicht:

BERLIN (fst). Wenig Licht und viel Schatten sehen die Verbände der Generika-Hersteller im Diskussionsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zur Neuordnung des Arzneimittelmarkts. Als positiv wertet der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), dass für Krankenkassen bei der Ausschreibung von Rabattverträgen durchgängig das Wettbewerbsrecht -  und damit auch das Kartellverbot - gelten soll. Dies werde die Hersteller aber nicht aus "dem ruinösen Unterbietungswettbewerb befreien", rügt der Verband ProGenerika. Auf Kopfschütteln trifft die sogenannte Mehrkostenregelung, die es Versicherten erlauben soll, im Einzelfall gegen Kostenerstattung ein anderes wirkstoffgleiches Arzneimittel anstatt des Rabattpräparats zu erhalten. Dabei gilt, dass die Versicherten die Kasse nicht über ihre abweichende Wahl informieren müssen.

Gleichzeitig will das BMG für Hersteller die letzten Fluchtmöglichkeiten aus der Substitutionspflicht schließen: Geringfügige Unterschiede in der Packungsgröße - beispielsweise 98 statt 100 Tabletten - heben die Austauschpflicht nicht mehr auf. Klargestellt wird auch, dass die Übereinstimmung eines Anwendungsgebiets in der Zulassung bereits ausreichend ist, um ein Präparat gegen ein anderes austauschen zu können. Für ProGenerika wird damit "Therapiesicherheit vollends dem reinen Kostendenken geopfert".

Lesen Sie dazu auch: Arzneipaket: KBV sieht Rösler auf dem rechten Weg Auf den Preis gucken - bald nicht mehr nötig Jede Arznei-Innovation muss künftig durchs Nadelöhr der Nutzenbewertung Generika-Hersteller sehen sich noch stärker in der Zange

Lesen Sie dazu auch den Standpunkt: Arzneisparpaket: Rösler punktet bei den Ärzten

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma-Regulierung: Impulse für Deutschland

Der Stand der Europäischen HTA-Regulation

Kooperation | Eine Kooperation von: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Gemeinsamer Bundesausschuss

Therapiefortschritt bei Beta-Thalassämie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung