Arzneipaket: KBV sieht Rösler auf dem rechten Weg

BERLIN/DORTMUND (HL/iss). Die KBV wertet die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums zur Reform der Arzneimittelversorgung als "Schritte in die richtige Richtung". Allerdings würde man sich am liebsten die komplette Streichung von Wirtschaftlichkeitsprüfungen und Regressdruck wünschen.

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Weniger Vorschriften, weniger Regressdruck: Bei Arzneiverordnungen sollen Vertragsärzte bald entlastet werden.

Weniger Vorschriften, weniger Regressdruck: Bei Arzneiverordnungen sollen Vertragsärzte bald entlastet werden.

© imago/blickwinkel

Nach einem jetzt ausformulierten Diskussionspapier des Bundesgesundheitsministeriums sollen die Bonus-Malus-Regelung und das Zweitmeinungsverfahren gestrichen und die Richtgrößenprüfungen durch eine Alternative ersetzt werden, bei der Ärzte nicht mehr für die Verordnung unter Preisgesichtspunkten verantwortlich sind. Prinzipiell bleibe es also beim Regressrisiko, beklagt die KBV. Um die Attraktivität des Arztberufs für den Nachwuchs zu stärken, sei es sinnvoll, Ärzte vom Regressdruck komplett zu entlasten.

Die KV Westfalen-Lippe begrüßt die Vorschläge: "So wie es den Anschein hat, wird endlich die Kostenverantwortung für Arzneimittel von der Ärzteschaft genommen", sagt KV-Vorstand Dr. Wolfgang-Axel Dryden der "Ärzte Zeitung". Ärzte könnten für die Wirkstoffauswahl und -dosierung verantwortlich gemacht werden, nicht aber für Preise. Die KVWL macht seit 2006 gute Erfahrungen mit Zielvereinbarungen, in denen für relevante Arzneigruppen Leitsubstanzen empfohlen werden. Handlungsbedarf bestehe bei Innovationen. "Es scheint, dass das Ministerium bei der Kosten-Nutzen-Bewertung einen zaghaften Weg in die richtige Richtung einschlägt", sagt Dryden. Ihm fehlen in den Plänen Regelungen zu den Heilmitteln.

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