Kommentar zum Brandenburger Krankenhausplan

Geriatrie statt Kreißsaal

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:

Krankenhausplanung ist kein reiner Verwaltungsakt, sondern eine politische Gestaltungsaufgabe. Das zeigt sich derzeit in Brandenburg. Dort hat das Landesgesundheitsministerium den Rahmen für die Weiterentwicklung der Kliniken ab 2014 abgesteckt.

Dabei werden zwei Dinge deutlich: Zum einen weist der Weg in Richtung sektorenübergreifende Versorgung. Mit dem groß angelegten Ausbau von Tagesklinik-Angeboten drückt die linke Gesundheitsministerin Anita Tack der Kliniklandschaft ihren politischen Stempel auf.

Zum zweiten sollen sich die Krankenhäuser in Brandenburg künftig durch neue inhaltliche Schwerpunkte besser auf die gealterte Bevölkerung einstellen. Dazu setzt Tack auf die Verlagerung von Betten in die Geriatrie, Innere Medizin und Neurologie. Diese Betten kommen aus anderen Abteilungen, vor allem aus der Geburtshilfe und Kinderheilkunde.

Genau das ist der Knackpunkt. Auch in diesen Disziplinen muss stationäre Versorgung flächendeckend gewährleistet sein. In immer kleineren Abteilungen kann das nur unter erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen gelingen.

Bleibt zu hoffen, dass die märkischen Kliniken diese Leistung stemmen, damit Geburten in Brandenburg nicht zum Risiko werden, weil der nächste Kreißsaal zu weit ist.

Lesen Sie dazu auch: Brandenburg: Krankenhausplan sieht Umschichtungen vor

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