Corona

Gros der Bundesbürger fühlt sich gut informiert

Umfrage der Barmer: 60 Prozent der Bürger fühlt sich über Coronavirus gut informiert. Jeder Fünfte wünscht sich Test auch ohne konkreten Verdacht.

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Berlin. Die Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung in der „Coronakrise“ kommt in der Bevölkerung gut an. So zeigt sich das Gros der Bundesbürger laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage der BARMER-Krankenkasse mit der Aufklärungsarbeit der Regierung zufrieden. Knapp 60 Prozent der Befragten fühlen sich voll und ganz oder zumindest weitestgehend über die Regeln zur Vermeidung einer Infektion mit SARS-CoV-2 informiert.

Für die Studie wurden 1200 Bundesbürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in der Zeit vom 9. bis 13. März befragt. In dieser Phase war auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erstmals zur „Coronakrise“ vor die Presse getreten. Seither folgten mehrere öffentliche Ansprachen Merkels.

„Gegen Sorge hilft Aufklärung“

Es gelte nun, auch die Menschen abzuholen, die sich in Sachen Coronavirus bislang nicht gut informiert fühlten, betonte BARMER-Vorstandschef Professor Christoph Straub. „Alle sollten über dieses Wissen verfügen, um sich entsprechend präventiv zu verhalten, damit die Ausbreitung des Virus verlangsamt wird.“

Gegen Sorge und gefährliche Unbekümmertheit könne sehr gute und nachhaltige Aufklärung helfen, so Straub.

Bürger nicht machtlos

Die Bevölkerung stehe dem Virus nicht machtlos gegenüber. Laut Umfrage gibt knapp jeder Dritte an (31 Prozent), er nehme das Coronavirus als Bedrohung wahr.

Der Chef des Berliner Robert Koch-Instituts, Professor Lothar Wieler, hatte am Montagvormittag erklärt, die Risikowahrnehmung sei mit Blick auf SARS-CoV-2 deutlich gestiegen. „Es gibt aber leider immer noch eine Kluft zwischen dem Wissen in der Bevölkerung und dem Handeln.“

Jeder fünfte wünscht Test auch ohne Verdacht

Neben dem Bundesgesundheitsministerium und den Gesundheitsämtern seien auch die Kassen gefragt, die Menschen aufzuklären, sagte BARMER-Chef Straub. So wünsche sich laut Umfrage knapp jeder Zweite Informationen von seiner Kasse (44 Prozent).

Die BARMER hatte bereits im Januar eine Telefon-Hotline zum Coronavirus geschaltet. Die Berichterstattung in den Medien wird laut Umfrage dagegen von etwas mehr als der Hälfte (56 Prozent) als „Panikmache“ eingestuft.

RKI: Tests „strategisch“ einsetzen

Um Gewissheit über die aktuelle Situation zu erlangen, wünschen sich 20 Prozent der Befragten einen Corona-Test auch ohne konkreten Verdacht auf eine Erkrankung. Das RKI hat in diesem Zusammenhang mehrfach betont, die Tests seien unbedingt „strategisch“ einzusetzen. „Wir müssen weiter intensiv, aber auch gezielt testen“, sagte RKI-Chef Wieler am Montag. (hom)

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