Kommentar

Große Worte, wenig Taten

Raimund SchmidVon Raimund Schmid Veröffentlicht:

Wieder einmal haben Politiker aller Parteien den Kinder- und Jugend-Ärztetag 2011 des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Berlin als Forum genutzt, mit großen Worten den hohen Stellenwert der Prävention im Kindes- und Jugendalter zu untermauern. Doch wie sieht die Realität aus?

Die Politik entwickelt im Hauruck-Verfahren immer mehr Programme, die häufig die eigentlich notwendigen Zielgruppen nicht erreichen.

Der GBA berät seit Jahren, wie die Früherkennungen qualifiziert werden können, ohne bisher einen Durchbruch erzielt zu haben. Im Kollektivvertragssystem legen Krankenkassen eher den Rückwärtsgang ein, um bloß nicht Gefahr zu laufen, mehr Mittel ausgeben zu müssen.

Dass es auch anders gehen kann, haben die in Berlin von den Pädiatern viel gescholtenen Politiker selbst schon unter Beweis gestellt. Als die Republik im Jahr 2008 mit einer Vielzahl von Fällen an Kindesmisshandlung erschüttert wurde, ist in kurzer Zeit die U7a für Dreijährige eingeführt worden. Da ist die Frage erlaubt: Muss das Kind wirklich erst in den Brunnen fallen, bevor sich in der Politik und auch in der Selbstverwaltung irgendetwas bewegt?

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Kinderärzte drängen auf Reform der Vorsorge

Lesen Sie dazu auch: Pädiater wollen Kinder häufiger untersuchen

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen