Hauptstadtkongress sucht Wege aus der Kostenspirale im Gesundheitswesen

Der "Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit" vom 5. bis 7. Mai in Berlin will erste Konturen einer Gesundheitsreform unter Schwarz-Gelb aufzeigen.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:

BERLIN. Erste Umrisse einer Gesundheitsreform unter Schwarz-Gelb wollen die Veranstalter des diesjährigen "Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit" vom 5. bis 7. Mai in Berlin aufzeichnen. Nach Ansicht von Kongresspräsident Ulf Fink muss die Bundesregierung neben der Einnahmen- unbedingt auch die Ausgabenseite der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in den Blick nehmen. "Die GKV hat primär ein Ausgaben-, kein Einnahmenproblem", so Fink. Der "Hauptstadtkongress" werde sich deshalb mit der Einnahmen- und der Ausgabenproblematik im Gesundheitswesen beschäftigen. Von großer Bedeutung sei dabei auch, die Prävention weiter auszubauen. "Hier müssen wir mehr tun - ansonsten laufen die Kosten aus dem Ruder", ist Fink überzeugt.

Weiterer Schwerpunkt beim Kongress sei das "große Thema Qualität" in Krankenhäusern und Arztpraxen. "Wir haben zwar eines der besten Gesundheitssysteme der Welt", so Fink. "Aber wir müssen auch feststellen, dass in unseren Kliniken mehr Menschen an vermeidbaren Fehlern sterben als im Straßenverkehr." Beim Thema Qualität dürfe niemand die "Hände in den Schoß legen".

Beschäftigen wollen sich die Experten auch mit der wachsenden Bedeutung der "Nachfrageseite" im Gesundheitswesen. Zu diesen Nachfragern gehörten Patienten wie Krankenkassen, erläutert der Hamburger Gesundheitsunternehmer Professor Heinz Lohmann, der den Kongress "Krankenhaus Klinik Rehabilitation" beim "Hauptstadtkongress" leitet. "Durch die erhöhte Transparenz werden Patienten immer selbstbewusster und wählen unter verschiedenen Leistungen aus", so Lohmann.

Das Gleiche gelte für die Krankenkassen, die durch Fusionen ihre Marktmacht ausbauten und zunehmend als Gestalter im System in Erscheinung treten wollten. "Die Position der Nachfrage gewinnt enorm an Bedeutung und treibt den Wandel in der Gesundheitswirtschaft voran", so Lohmann. Aufgabe von Ärzten, Krankenhäusern und Reha-Kliniken sei es "mit neuen Angeboten auf das neue Nachfrageverhalten zu reagieren".

Das "Deutsche Ärzteforum" - ein weiterer von insgesamt drei Fachkongressen unter dem Dach des "Hauptstadtkongresses" - widmet sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig der Förderung des ärztlichen Nachwuchses, der Aus- und Weiterbildung und dem sich wandelnden Selbstverständnis des Arztberufes.

www.hauptstadtkongress.de

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