Verbände

Haus- und Fachärzte-Spaltung in KBV kontraproduktiv

Im Nachgang der KBV-Vertreterversammlung am Freitag haben sich Ärzteverbände mehrheitlich hinter die VV-Mitglieder gestellt. Die meisten lehnen eine Teilung in eine Hausärzte- und eine Fachärzte-KV ab.

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POTSDAM/NEU-ISENBURG. Viele Ärzteverbände stärken der KBV-Vertreterversammlung (VV) den Rücken. Die Ärzteschaft müsse geschlossen gegenüber der Politik auftreten, lautete das Fazit vieler Funktionäre auf den Beschluss der Sonder-VV am Freitag, die KBV nicht in eine hausärztliche und eine fachärztliche Sektion zu teilen.

Eine Trennung sei kontraproduktiv, teilte der Vorstand des Hausärzteverbandes Brandenburg (HÄVBB) mit. "Eine selbstständige Hausarzt-KV halten wir für nicht zielführend. Wir lehnen diese Option ab."

Ähnlich sieht es auch der Berufsverband der Internisten (BDI). Zurzeit gehe es darum, im Gesundheitswesen die Grenzen zwischen den Sektoren abzubauen, schreibt der Verband. Ärzte sollten möglichst mit einer Stimme gegenüber Politik, Öffentlichkeit und Krankenkassen sprechen.

Mit einer Teilung sieht MEDI-Chef Dr. Werner Baumgärtner die politische Schlagkräftigkeit der Ärzteschaft gefährdet. Sie nutze weder Fach- noch Hausärzten und wäre für fachübergreifende Ärztenetze eine "Katastrophe".

"Bestätigung der traditionellen Vormachtstellung der Fachärzte"

Enttäuscht zeigte sich hingegen der Deutsche Hausärzteverband. Er beurteilte den VV-Beschluss als "Bestätigung der traditionellen Vormachtstellung der Fachärzte".

Mit dem Antrag wollten die hausärztlichen Vertreter eine gleichberechtigte Stellung der Vorstandsmitglieder sowie ein eigenes Antrags- und Abstimmungsrecht der Versorgungsbereiche erreichen.

Stattdessen habe sich gezeigt, dass eine "echte Stärkung des hausärztlichen Vorstandes nicht gewünscht sei", so Verbands-Vorsitzender Ulrich Weigeldt.

Regina Feldmann, Vertreterin der Hausärzte im KBV-Vorstand, war am Freitag deutlich mit ihrem Änderungsantrag gescheitert.

Lediglich 16 von maximal 56 anwesenden VV-Mitgliedern sollen dafür gestimmt haben. Daraufhin sollen die hausärztlichen Mitglieder die Sitzung verlassen haben. (jvb/ami)

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