Arznei-Check

Hausärzte holen PKV ins Boot

Eine bessere Arzneitherapie, vor allem für Chroniker, und gleichzeitig Geld bei Medikamenten sparen - das können Hausärzte zukünftig bei Privatversicherten der Axa und Gothaer.

Veröffentlicht:
Ein Hausarzt prüft gezielt die Arzneimittel - das ist für Privatpatienten bei Axa und Gothaer möglich.

Ein Hausarzt prüft gezielt die Arzneimittel - das ist für Privatpatienten bei Axa und Gothaer möglich.

© N-Media-Images / fotolia.com

KÖLN (iss/HL). Die privaten Krankenversicherer Axa und Gothaer bieten ihren Vollversicherten bundesweit eine optimierte Arzneimitteltherapie in der Hausarztpraxis an.

Dazu weiten die Unternehmen zum 1. September ihre Kooperation mit der Hausärztlichen Vertragsgemeinschaft (HÄVG) von Nordrhein auf das Bundesgebiet aus.

Das Vertragspaket enthält zwei Komponenten:

Einen "Arzneimittel-Check" für Patienten, die dauerhaft mehr als sechs verschreibungspflichtige Arzneimittel erhalten. Dafür können einmal jährlich 87,73 Euro abgerechnet werden; muss eine Bezugsperson des Patienten eingebunden werden, erhöht sich das Honorar um 44,88 Euro.

Die "Pharmaberatung" zielt darauf ab, Patienten auf preisgünstige Präparate, etwa Rabatt-Arzneimittel, umzustellen. Die Leistung kann zweimal jährlich mit je 26,22 Euro abgerechnet werden.

In beiden Fällen gilt Kostenerstattung; Leistungen müssen den Patienten in Rechnung gestellt werden, sie werden aber voll erstattet.

Gute Erfahrungen in Nordrhein gesammelt

Gerade für Kunden, die viele Medikamente einnehmen, sei eine gezielte Arzneimittelprüfung durch den Arzt wichtig, sagt Michael Kurtenbach, Vorstand der Gothaer Kranken.

Seit einem Jahr gibt es das Angebot in Nordrhein. "Die Erfahrungen waren so ermutigend, dass wir es jetzt ausrollen wollen", sagt Thomas Michels, Vorstand der Axa Kranken, der "Ärzte Zeitung". Die Initiatoren hoffen auf einen Schub durch die Ausweitung.

Der bundesweite Ansatz erleichtert die Information der Versicherten. Zudem ist die Axa nach Angaben von Michels eine Kooperation mit der CompuGroup eingegangen: Die Praxissysteme der Gruppe werden den Ärzten langfristig anzeigen, bei welchem Unternehmen ein Privatpatient versichert ist.

Die HÄVG, so deren Chef Eberhard Mehl, strebt langfristig die Zusammenarbeit mit weiteren PKV-Unternehmen an. "Für eine gewisse Zeitspanne konzentrieren wir uns auf Axa und Gothaer."

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesundheitsmarkt

Drogeriemarkt-Kette dm startet Online-Apotheke

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!