Hausärzte widersprechen Ärzten

Die Resolution von elf Ärzteverbänden und -organisationen zum geplanten Spezialarztsektor wird aus unerwarteter Richtung kritisiert. Hausärzte-Chef Ulrich Weigelt hält wenig von einer Vertragslösung für Spezialärzte - und schlägt sich auf die Seite der Regierung.

Veröffentlicht:
HÄV-Chef Ulrich Weigeldt bezeichnet eine Abrechnung der spezialärztlichen Versorgung über die KVen als "unmöglich".

HÄV-Chef Ulrich Weigeldt bezeichnet eine Abrechnung der spezialärztlichen Versorgung über die KVen als "unmöglich".

© Kruppa / Bildschön GmbH

BERLIN (af). Die Resolution von Ärzteverbänden und -organisationen unter anderem zur ambulanten spezialärztlichen Versorgung stößt beim Hausärzteverband (HÄV) auf Widerspruch.

HÄV-Chef Ulrich Weigeldt bezeichnete eine Abrechnung der spezialärztlichen Versorgung über die KVen als "unmöglich".

Weigeldt: Kliniken wohl nicht bereit, Leistungen mit KVen zu verhandeln

Seiner Ansicht nach sind die teilnehmenden Krankenhäuser voraussichtlich nicht bereit, diese Leistungen mit den KVen zu verhandeln. Die Abrechnung solle direkt mit den Kassen erfolgen, wie es der Regierungsentwurf des Versorgungsstrukturgesetzes vorsehe.

Weigeldt sieht die Ausgestaltung des neuen Sektors beim Gemeinsamen Bundesausschuss besser aufgehoben als in drei- oder vierseitigen Verträgen zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung, Deutscher Krankenhausgesellschaft, Bundesärztekammer und GKV-Spitzenverband.

Resolution von elf Verbänden und Organisationen

Elf Ärzteverbände und -organisationen, darunter die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung, hatten am Montag eine Resolution veröffentlicht, in der sie die Möglichkeit fordern, spezialärztliche Leistungen über die KVen abzurechnen.

Außerdem pochen sie darauf, den Sektor in vierseitigen Verträgen selbst auszugestalten. Der Gesetzentwurf sieht dagegen vor, damit den Gemeinsamen Bundesausschuss zu beauftragen.

Hausärzte sollten Patienten direkt in den neuen Sektor überweisen dürfen

Weigeldt sprach sich für eine direkte Zusammenarbeit von Hausärzten und Teilnehmern an der geplanten spezialärztlichen Versorgung aus. Hausärzte sollten ihre Patienten direkt in den neuen Sektor überweisen dürfen.

"Es nutzt nichts, wenn die Patienten zunächst noch Schleifen durch die Facharztpraxen drehen müssen", sagte Weigeldt beim Bundeskongress der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung in Berlin.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Tag der Privatmedizin

Praxiswissen und Innovation für die Privatmedizin

Hörsaalgeflüster

Bummelzug Approbationsordnung: Wir bitten um Entschuldigung!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Fünf farbige Türen, die alle ein Fragezeichen in der Mitte haben, stehen nebeneinander.

© Sawyer0 / stock.adobe.com

Qual der Wahl

Therapie-Entscheidung bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa: Welche Türe nehmen?