Hausärzteverband Berlin-Brandenburg ist bald Geschichte

Die Interessen der Hausärzte in Berlin und Brandenburg sind so unterschiedlich, dass ein gemeinsamer Verband offenbar keinen Sinn mehr macht.

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BERLIN /POTSDAM (ami). Die Hausärzte in Brandenburg wollen ab 2012 eigene Wege in der Verbandsorganisation gehen. Der bisherige Hausärzteverband Berlin-Brandenburg soll künftig in zwei getrennte Landesverbände aufgeteilt werden. Das haben die märkischen Hausärzte beschlossen.

Angestrebt sind eine ordnungsgemäße Trennung der Brandenburger vom Berliner Verband und eine Neugründung für Brandenburg mit Wirkung zum Jahresbeginn 2012. Dazu sind einige Satzungsänderungen im Regionalverband nötig, die in der zweiten Jahreshälfte beschlossen werden sollen.

"Das ist keine Revoluzzertruppe, sondern wir führen Teile des Verbandes in einen neuen Verband", sagte Dr. Johannes Becker, Verbandsvize und "Vorstandschef" der Brandenburger Sektion zur "Ärzte Zeitung".

Dank für Aufbauhilfe nach der Wende

In einem Rundschreiben an die märkischen Hausärzte dankt Becker dem Berliner Altverband für die Aufbauhilfe nach der Wende: "Wir sind auch heute noch den uneigennützigen Helfern aus dem damaligen Westberlin und den Brandenburger Erstmitgliedern dankbar für die Aufbauarbeit", heißt es dort.

Inzwischen zeige sich aber, "dass wir völlig unterschiedliche Probleme haben. Eine gemeinsame Interessenvertretung ist schwierig, wenn die Interessen so verschieden sind", sagte Becker der "Ärzte Zeitung".

Er verwies beispielhaft darauf, dass die Brandenburger Hausärzte die Positionierung zu Gemeindeschwestermodellen wie Agnes umtreibt, während die Berliner mit Vergütungsregelungen zu Akupunktur und Psychosomatik hadern.

Hoffnung auf verbesserte Wahrnehmung

"Es gibt inzwischen mehr, was uns trennt, als was uns eint", sagte Becker unter Verweis auf die verschiedenen Strukturen in Stadtstaat und Flächenland, seien es unterschiedliche Praxisgrößen, die verschiedene Patientenklientel oder die gänzlich andere Organisation des Bereitschaftsdienstes.

"Durch einen Brandenburger Hausarztverband erhoffen wir eine verbesserte Wahrnehmung als berufspolitischer Interessenvertreter", so Becker im Rundschreiben an die märkischen Hausärzte.

Angestrebt sind demnach auch eine eigene Stimme im Bundesverband und der Abbau von Reibungsverlusten. Nach Beckers Angaben besteht im Regionalverband Einigkeit darüber, dass die Trennung vollzogen wird.

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