Hessen: Jede vierte Kommunalklinik mit roter Bilanz

Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN (ine). In Hessen stehen vor allem kommunale Kliniken unter finanziellem Druck. Nach Angaben der Hessischen Krankenhausgesellschaft (HKG) haben sich die Betriebsergebnisse vieler Kliniken im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert. Nach Angaben der HKG weist jedes vierte Haus für 2009 einen Verlust aus.

Den Kliniken mache unter anderem zu schaffen, dass sie Betriebskostensteigerungen wie höhere Energiepreise nicht über die Vergütung der Behandlungsleistungen refinanzieren können, heißt es in einer Mitteilung der HKG. Auch bei den Personalkosten würden Tariferhöhungen aufgrund einer Sonderregelung im Krankenhausreformgesetz nur zur Hälfte refinanziert. "In Hessen sind das immerhin rund 70 Millionen Euro", sagt HKG-Präsident Holger Strehlau. "Bei ausgeschöpften Wirtschaftlichkeitsreserven handelt es sich um einen Systemfehler, der beseitigt werden muss."

Ein weiteres Problem sei der Ärztemangel. Nach einer Stichprobenerhebung der HKG in Hessen haben 93 Prozent der Häuser Probleme bei der Besetzung ihrer Arztstellen. In 76 Prozent der befragten Kliniken gibt es unbesetzte Stellen im Ärztlichen Dienst. "Damit sind etwa 580 Stellen nicht besetzt", heißt es bei der HKG. Betroffen seien vor allem Anästhesie, Gynäkologie und Chirurgie, Innere Medizin, Neurologie und Neurochirurgie. Kurzfristig reagierten die betroffenen Krankenhäuser hierauf mit bezahlter Mehrarbeit und dem Einsatz von Honorarärzten.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesundheitspolitik im Rückspiegel

„Das war ein schwieriges Jahr“

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an