Klamme Kliniken

Hilfe vom Bund fraglich

Die Krankenhäuser lechzen nach einer Finanzspritze des Bundes, weil die Länder oft nicht genug Mittel für Investitionen bereitstellen. An der Bereitschaft des Bundes scheitert es nicht, jedoch an seinen Gegenforderungen.

Veröffentlicht:
Vom Bund wünschen sich die Kliniken mehr Geld, vor allem für Investitionen.

Vom Bund wünschen sich die Kliniken mehr Geld, vor allem für Investitionen.

© Schulz-Design / fotolia.com

BERLIN. Die Bundesregierung wird sich voraussichtlich nicht generell an der Investitionsfinanzierung für die Krankenhäuser beteiligen.

Das zeichnet sich bereits im Vorfeld der Beratungen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe für eine Krankenhausreform zum Problem der Investitionsförderung ab. Das Thema soll ab November auf die Tagesordnung der Kommission.

Zwar hat die Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz angekündigt, dass der Bund generell bereit sei, den Ländern bei ihren Finanzproblemen zu helfen.

Doch wie aus der Kommission zu erfahren war, würde der Bund eine finanzielle Beteiligung wohl daran knüpfen, dass er gewisse Mitbestimmungsrechte über die Mittelverwendung erhält.

Das könnte daran scheitern, dass in dieser Frage die Länder uneins sind. Vor allem das finanzstarke Bundesland Bayern lehnt ein Mitspracherecht des Bundes bei der Mittelvergabe ab, wie es aus Teilnehmerkreisen hieß.

Zweckgebundener Fonds als Option

Eine generelle Beteiligung des Bundes an der Investitionsfinanzierung ist auch im Koalitionsvertrag von Union und SPD auf Bundesebene nicht vorgesehen.

Durchaus wahrscheinlich ist aber nach Informationen aus der Bund-Länder-Kommission, dass der Bund über einen zweckgebundenen Fonds an der Finanzierung struktureller investiver Maßnahmen mitwirkt.

Die Probleme der Krankenhäuser mit der Investitionsförderung werden inzwischen weder von den Ländern noch vom Bund bestritten.

So bestätigt für das Land Berlin seit Jahren eine gemeinsame Berechnung von Gesundheitssenatsverwaltung und Landeskrankenhausgesellschaft, dass knapp doppelt so viele Mittel nötig wären, wie zur Verfügung stehen.

Dennoch wurden die Investitionsmittel in der Hauptstadt auch zuletzt wieder nur geringfügig erhöht. (ami)

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen