HzV in Gefahr? Ministerium sucht zu beschwichtigen

DEGGENDORF (sto). Das Bundesgesundheitsministerium lenkt im Streit um die hausarztzentrierte Versorgung (HzV) offenbar ein. Bei den Einsparplänen in der ambulanten Versorgung gehe es lediglich um eine "Zuwachs-begrenzung" sagte Dr. Ulrich Orlowski, zuständiger Abteilungsleiter im Ministerium.

Veröffentlicht:

Es gehe nicht darum, die HzV kaputt zu sparen oder in die kollektivvertraglichen Regelungen der Staatsmedizin zurückzuführen, sagte Orlowski beim Barmer/GEK Forum 2010 in Deggendorf. Die angestrebte Begrenzung des Vergütungsniveaus in der HzV bedeute auch nicht, dass die Vergütung auf das durchschnittliche Regelleistungsvolumen in der kollektivvertraglichen Versorgung begrenzt werden soll.

Bei der Festlegung einer Obergrenze für die Hausarztverträge müsse auch geprüft werden, wie mit Vergütungen für Mehrleistungen, die im Kollektivvertrag nicht vorgesehen sind, umgegangen wird. Auch Mehrleistungen in der HzV sollten berücksichtigt werden, wenn nachgewiesen wird, dass diese zu Einsparungen an anderer Stelle führen.

Es bestehe nach wie vor die Gefahr, dass der 73b ausgehöhlt wird, befürchtet der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV), Dr. Wolfgang Hoppenthaller. Wenn lediglich Verträge Bestandsschutz genießen, die bis zum Kabinettsbeschluss Ende September rechtsgültig sind, drohe beim hausärztlichen Honorar ein Nord-Süd-Gefälle, "das nicht mehr auszuhalten sein wird".

Lesen Sie dazu auch: Solidarausgleich für Zusatzprämien: "himmelschreiender Blödsinn" Schwarz-Gelb führt die Hausärzte zurück ins 20. Jahrhundert

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 26.07.201020:01 Uhr

Dr. Rösler vs. Dr. Orlowski im BMG: "Hü oder hott"?

Der Minister, persönlich mit der (verfassungswidrigen) Kopfpauschale gescheitert, möchte die HzV-Verträge auf das nackte Regelleistungsvolumen reduzieren und damit als FDP-Mitglied den freigewählten und mandatierten Hausärzteverband auf das KV-Niveau eindampfen.
Dr. Orlowski als sein Mitarbeiter im BMG, wir haben da eine Frage: Legen Sie jetzt eine Honigspur oder eine Leimrute aus?
MfG Dr. med. Thomas G. Schätzler, Facharzt für Allgemeinmedizin in DO

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus