IV verbessert Versorgung von Herzpatienten

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Die AOK Plus bewertet den Vertrag zur integrierten Versorgung kardiovaskulär erkrankter Patienten in Sachsen als großen Erfolg. Und wie sehen das Patienten und Ärzte?

Von Katlen Trautmann

Kontrolle beim Kardiologen: In Sachsen wird Versorgung mit Hilfe eines IV-Vertrags verbessert.

Kontrolle beim Kardiologen: In Sachsen wird Versorgung mit Hilfe eines IV-Vertrags verbessert.

© Foto: Klaro

DRESDEN. Weil Patienten in Sachsen zum Teil länger als ein halbes Jahr auf einen Behandlungstermin warten mussten, haben AOK Plus, Kardiologen und Hausärzteverband im Jahr 2005 den IV-Vertrag "Cardio Integral" geschlossen. Jetzt hat die Technische Universität Dresden eine Evaluation des Projekts vorgelegt.

80 Prozent der Patienten waren mit ihrer Gesundheit zufriedener im Vergleich zur Versorgung vor dem Start des Programms. Die Kasse spart rund 7,5 Prozent der Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Behandlungspfaden. "Cardio Integral ist ein Paradebeispiel dafür, wie es gelingt, Qualität und Wirtschaftlichkeit zu verbinden", sagte AOK Plus-Geschäftsführer Rainer Striebel.

Fast alle Patienten zeigten sich mit der Kooperation zwischen Kardiologen und Hausarzt zufrieden. 80 Prozent der Hausärzte sehen im Vertrag einen "ausgezeichneten bis guten" Nutzen für eine bessere Versorgung. Dieser Meinung schlossen sich 70 Prozent der Kardiologen an. 97 Prozent der Hausärzte freuten sich über die bessere Zusammenarbeit unter Kollegen. Diese Ansicht teilten 78 Prozent der Fachärzte.

Beinahe alle Hausärzte (98 Prozent) lobten vollständigere Patientenunterlagen als Folge des Programms. Deutlich weniger, nämlich 66 Prozent der Fachärzte, bestätigten diese Beobachtung.

Die Einsparungen bei den Kosten sind signifikant. Im Vergleich zur klassischen Versorgung wurden im IV-Vertrag über einen Zeitraum von 15 Monaten mehr als 270 000 Euro gespart. Unter dem Strich beläuft sich der Vorteil auf 90 Euro pro Patient.

1165 Hausärzte und 91 Kardiologen haben 33 988 Patienten in den 2005 gestarteten Vertrag eingeschrieben. Der Vertrag ist damit einer der größten bundesweit. Sechs kardiologische Häuser in ganz Sachsen - mit Ausnahme der Region Leipzig - beteiligten sich. Die Betreuung anhand eines Therapieplans erfolgte beim Hausarzt. Die Evaluation stützt sich auf Daten von 425 Patienten, 80 Hausärzte und rund 40 Kardiologen.

Der Vertrag läuft unter AOK-Regie zunächst bis Jahresende. AOK Plus-Geschäftsführer Striebel will in die Verlängerung gehen und das Modell auf Thüringen ausweiten. "Gespräche laufen bereits", sagte er.

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