Immer mehr Schüler sind psychisch auffällig

BERLIN (ami). In jeder Berliner Schulklasse sind inzwischen durchschnittlich zwei Schüler psychisch auffällig. Dieses aktuelle Studienergebnis bestätigt die Warnungen von Kinderärzten.

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"Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern haben deutlich zugenommen", sagt der Sprecher des Berliner Berufsverbands der Kinderärzte Dr. Ulrich Fegeler. Die betroffenen Kinder neigen seinen Angaben nach zu neuartigen, stark ausgeprägten Formen der Aggression und lassen sich nur schwer oder gar nicht beruhigen. Oft würden sie später delinquent.

Gerade in Großstädten sei das Problem weit verbreitet. "Hier leben mehr kaputte, arme und bildungsferne Familien. Wenn diese drei Faktoren zusammenkommen, haben Kinder es schwer, normal und psychisch gesund heranzuwachsen", sagte Fegeler der "Ärzte Zeitung".

Ärzte könnten in dieser Situation nur sehr vereinzelt helfen. "Das Grundproblem können wir nur durch einen gesellschaftlichen Konsens lösen. Diese Kinder brauchen verstärkt außerfamiliäre Förderung." So müssten unter anderem Ganztagsschulen, Sport- und andere Angebote sinnvoller Freizeitgestaltung ausgebaut werden.

Eine Studie des Berliner Senats hat ergeben, dass psychische Auffälligkeiten bei Kindern im Schulalter seit 2002 zugenommen haben. Zudem leidet inzwischen fast jedes vierte Kind zwischen elf und 15 Jahren immer wieder unter psychosomatischen Beschwerden.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Couch-Potatoes, die zu häufig Pillen nehmen: Mädchen sind Sorgenkinder in Berlins Schulen

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