Kommentar
Gute Schulen, gesunde Kinder
Die Kinder in Berlin fühlen sich weniger gesund als vor vier Jahren. In jeder Schulklasse sitzen inzwischen durchschnittlich zwei Kinder mit psychischen Problemen, die als behandlungsbedürftig gewertet werden müssen. Das ist ein Ergebnis der Auswertung einer internationalen WHO-Studie zur Gesundheit von Schulkindern.
Wie viele der Kinder bereits in Behandlung sind, wurde nicht erhoben. Doch die Studie zeigt großen Bedarf. Daher ist der Beschluss des Bundestags zu begrüßen, dass Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten bei der Bedarfsplanung künftig größeres Gewicht erhalten. Das Ergebnis wirft aber auch ein kritisches Licht auf die Schulen in Berlin.
Angesichts der Zahlen erscheint es schon fast normal, wenn Lehrer sich überfordert fühlen und viele von ihnen wegen Burnout und Depressionen aus dem Beruf ausscheiden. Die Forderung der Kinderärzte nach verstärkter außerfamiliärer Förderung für Problemkinder muss deshalb in doppelter Hinsicht unterstrichen werden.
Nicht nur die Kinder, sondern auch Lehrer könnten gesundheitlich profitieren, wenn mehr Sozialarbeiter, Schulpsychologen und Sporttrainer an Schulen arbeiten würden. Solche Modelle kosten viel Geld. Daher werden sie wohl lange Einzelbeispiele bleiben.
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