In der Kooperation steckt noch viel ungenutztes Potenzial

Vernetzung ist die Grundlage für eine positive Entwicklung des Gesundheitswesens - so die Botschaft des Kongresses "Vernetzte Gesundheit".

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KIEL (di). Zum Auftakt appellierten Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg sowie Staatssekretär Stefan Kapferer aus dem Bundesgesundheitsministerium an die Akteure im Gesundheitswesen, die mit Kooperationen verbundenen Potenziale zu nutzen.

Garg verspricht sich davon auch einen zusätzlichen Schub für die "boomende Wachstumsbranche Gesundheitswirtschaft". Er hat die Gesundheitsinitiative zur Chefsache gemacht. Zugleich warnte er vor überzogenen Erwartungen: "Vernetzung kann ein Teil der Probleme lösen, ist aber kein Allheilmittel", sagte Garg. Daneben sei es wichtig, Entscheidungskompetenzen zu dezentralisieren - und zwar auf die Akteure vor Ort.

Kapferer ging auf den drohenden Ärztemangel in vielen ländlichen Regionen - auch Schleswig-Holstein ist davon betroffen - ein. Sein Ministerium will jungen Ärzten eine Niederlassung auch durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Praxis erleichtern. Mit welchen Mitteln ließ er offen. Er zeigte sich aber aufgeschlossen, dieses Thema gemeinsam mit der Ärzteschaft aufzugreifen. Weitere Maßnahmen gegen den Mangel könnten Mobilitätshilfen für unterversorgte Gebiete, eine geänderte Bedarfsplanung und mehr Delegation sein.

Professor Axel Mühlbacher von der Hochschule Neubrandenburg machte durch einen Vergleich zum Tourismus deutlich, dass das Gesundheitswesen Nachholbedarf in Sachen Koordination und Dienstleistung hat. Nach seiner Beobachtung werden Leistungen noch zu wenig daran gemessen, ob sie den höchsten Nutzen für den Patienten erzielen. Eine mögliche Ursache: Nach seinen Angaben schätzen Ärzte die von Patienten gesetzten Prioritäten nicht immer richtig ein. So gehen viele Ärzte fälschlicherweise davon aus, dass Patienten eine möglichst lange Lebensdauer wichtig ist.

Berater Professor Heinz Lohmann verwies in Zusammenhang mit dem Begriff Gesundheitswirtschaft auf die Verunsicherung vieler Mitarbeiter. Er stellte klar: "Es geht nicht darum, immer schneller, sondern anders zu arbeiten." Insbesondere durch den Einsatz moderner Technik hält er eine höhere Effizienz für möglich.

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