Klinikfinanzierung

Ärztekammer: „Irreversible Schäden“ für Kliniklandschaft in Mecklenburg-Vorpommern

„Fünf Prozent sofort und rückwirkend zum 1. Januar“ – das fordert die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern für den Landesbasisfallwert nach einem Gespräch mit ärztlichen Direktoren und der Krankenhausgesellschaft.

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Rostock. Politische Arbeitsverweigerung und Verantwortungslosigkeit wirft die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern der Politik vor, weil diese den "Finanzierungsnotstand negiert." Deshalb fordert die Kammer gemeinsam mit der Landeskrankenhausgesellschaft eine sofortige und rückwirkende Erhöhung des Landesbasisfallwerts um fünf Prozent.

"Die Finanzierung der Krankenhäuser wird von Monat zu Monat schwieriger. Noch nie war die Situation der Krankenhäuser so schlecht wie jetzt", teilte die Kammer im Anschluss an ein Treffen mit der Krankenhausgesellschaft und mit Ärztlichen Direktoren aus dem Bundesland mit.

Geld für die Patientenbehandlung reicht nicht

Nach Angaben der Kammer müssten Kreise und Kommunen die Häuser vor Ort finanziell stützen, weil das Geld für die Patientenbehandlung nicht reiche. Zudem kritisierte die Kammer erneut, dass die auf Bundesebene festgelegten Mindestmengen die Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern gefährden. Als Beispiel führte die Körperschaft die Transplantationsmedizin an.

"Bereits jetzt geht die Angst vor dem Kliniksterben um – bereits jetzt wandert Personal ab, werden Investitionen zurückgehalten. Das sind Entwicklungen mit irreversiblen Schäden für die Krankenhauslandschaft", fasste die Kammer die Folgen der Finanznot zusammen.

Kammerpräsident Dr. Jens Placke erwartet zudem Auswirkungen auf weitere gesundheitsbezogene und wirtschaftliche Bereiche des Landes. Er verwies zudem auf unmittelbare Auswirkungen für den ärztlichen Nachwuchs: "Wir sehen bereits in einigen Fachgebieten eine Gefährdung der ärztlichen Aus- und Weiterbildung."

Trotz der massiven Kritik bietet die Ärztekammer weiterhin an, der Bundes- und Landespolitik beratend zur Seite zu stehen. (di)

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