Raucherparadies

Japan macht Schluss

Rauchen in der Öffentlichkeit: Das könnte in Japan bald der Vergangenheit angehören. Man will einem "weltweiten Trend" folgen.

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TOKIO. Japan will seinen Ruf als eines der letzten Raucherparadiese der Erde bis zu den Olympischen Spielen 2020 loswerden. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, plant das Gesundheitsministerium eine Änderung des Gesetzes zur Gesundheitsförderung, wodurch möglicherweise das Rauchen in öffentlichen Räumen gänzlich verboten werden könnte. Bereits im Oktober beschlossen IOC und WHO eine rauchfreie Olympiade. Dies betrifft vor allem Sportstätten und Gesundheitseinrichtungen.

Es sei ein Trend in aller Welt, das Rauchen in der Öffentlichkeit nicht mehr zu erlauben, wurde Gesundheitsminister Yasuhisa Shiozaki zitiert. Man sei bestrebt, die Menschen auch vor passivem Rauchen zu schützen. Japan gilt als eines der letzten fortschrittlichen Länder, wo in vielen Bars, Restaurants und Cafés noch gequalmt werden kann.

Zwar engagieren sich viele lokale Regierungen und Unternehmen aktiv für eine rauchfreie Umgebung. So sind in großen Restaurantketten sowie den meisten Bahnhöfen und Flughäfen und in vielen Büros Zigaretten zumindest weiträumig verbannt. Ein nationales Rauchverbot für öffentliche Orte gibt es jedoch nicht. Dabei ist die Zahl der Raucher in den vergangenen Jahren stark gesunken: Nach einer Erhebung von Japan Tobacco waren es 2016 nur noch 19,3 Prozent der Bevölkerung.

Mit der Anti-Rauch-Kampagne folgt Japan auch China: Hier hatte Staatspräsident Xi Jinping im Sommer die strengsten Anti-Rauch-Maßnahmen der Geschichte des Landes ausgerufen: Vollzugsbeamte sollen seither kontrollieren, dass das Rauchverbot in der Öffentlichkeit eingehalten wird; die Steuern auf Zigaretten wurden wie berichtet von fünf auf elf Prozent erhöht. Im November 2014 hatte die Stadtverwaltung Beijing bereits eine Richtlinie erlassen, die das Rauchen in allen öffentlichen Gebäuden, an Arbeitsplätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln verbietet.(dpa/jk)

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